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Beantwortet
Autor Raphael Greshake am 20. Dezember 2010
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Mobilität und Verkehr

Der Ring ist eine Eisschicht! Aber ab Ortsschild freie Straßen!

Sehr geehrter Herr Lewe

Ich bin 40 Jahre alt, Polizeibeamter in Niedersachsen aber Bürger dieser Stadt seit ich denken kann!

Ich würde mich nicht über dieses Medium direkt an Sie wenden, wenn es auf der Homepage der Stadt Münster eine einfache Möglichkeit gäbe, mit der Stadtverwaltung über einen E-Mail-Button, direkt auf der Homepage sichtbar, statt in einem Untermenü versteckt, unkompliziert zu kommunizieren und so kurze Tips oder Statements los zu werden. Dies wäre sozusagen meine erste Anregung.
Im Prinzip sind sie als Ansprechpartner nämlich der Falsche für mein Anliegen. Allerdings gehe ich auch nicht davon aus, dass sie das hier selbst lesen und beantworten.

Eigentlich geht es mir hier aber um die Räumung des Schnees auf den HAUPT-Straßen Münsters. Ich gehöre nicht zu den Bürgern, die andauernd auf die Räumdienste schimpfen. Ich glaube alles in allem gehen diese Menschen derzeit für die Bürger an ihre Grenzen. Dafür meine Hochachtung.

Aber wie kann es sein, dass z.B. der Ring, die wichtigste Verkehrsader in Münster, von welcher der Verkehr in der ganzen Stadt abhängt, augenscheinlich seit Tagen nicht richtig geräumt, also vom Schnee befreit wird? Der Ring ist mit einer dicken und festgefahrenen spiegelglatten Eisschicht bedeckt, die Tage alt sein muss. Der Ring muss doch mindestens einmal am Tag freigeräumt werden, dass muss Ihnen doch klar sein. Gleiches gilt übrigens für die jeweiligen Radwege an den wichtigsten Straßen. Andere Straßen sind erst danach zu räumen! Das war letztes Jahr das gleiche, aber da konnte ich teilweise noch verstehen, dass alle vom unüblich harten Winter überrascht waren. Aber dieses Jahr nicht mehr!

Dass es anders geht, zeigen übrigens die anderen Kommunen um MS herum!!! Ich bin heute die Steinfurter Straße stadtauswärts gefahren. Auf dem Ring noch pures Glatteis, ab dem Ortsschild wurde es immer besser und die B54 ist komplett frei gewesen, eine trockene Straße auf der gefahrlos Tempo 120 gefahren werden konnte! Auch dann in Altenberge und Steinfurt, waren alle Hauptverkehrsstraßen geräumt und abgesehen von etwas Schneematsch, sauber und trocken. Zurück in MS rutschen alle wieder mit Tempo 25 über den Ring und die Weseler Straße (auch eine wichtige Verkehrsroute). Das kann doch nicht sein, dass wir Münsteraner jedesmal damit überfordert sind, die wichtigsten Straßen einmal täglich sauber zu räumen und stattdessen die Gefährdung der Bürger in Kauf nehmen. Wir sind die reichste Stadt in NRW!

Und wenn ich dann noch höre, dass, trotz der Lehren des letzten Winters, bereits jetzt (wir haben noch Herbst) schon wieder das Streusalz zuneige gehen soll, obwohl es nach dem letzten Winter hieß, dieses Jahr werde man genug Salz ordern, hört mein Verständnis vollkommen auf.

Bitte schauen sie auf Osnabrück oder die Kreise um MS. Da funktioniert das deutlich besser, das muss man einfach mal zugeben und vielleicht auch daraus lernen, anstatt jedes Jahr wieder überrascht zu sein, dass es im Winter schneit!

Mit freundlichen Grüßen

Raphael Greshake

+42

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Antwort
von Markus Lewe am 25. Januar 2011
Markus Lewe

Sehr geehrter Herr Greshake,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Zunächst möchte ich auf Ihre Anregung zur Mail-Erreichbarkeit der Stadtverwaltung eingehen: Alle Informationen aus der Stadtverwaltung finden Sie unter dem Punkt „Rathaus“ auf unsere Homepage (http://www.muenster.de/stadt). Dort finden Sie auch direkt den Bereich „Kontakt / Impressum“, unter dem die Kontaktdaten der Stadtverwaltung aufgeführt sind. Wenn Sie ein bestimmtes Anliegen haben, finden Sie die nötigen Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter der der Rubrik „Anliegen von A-Z“. Dort ist zum Beispiel auch der Winterdienst aufgelistet.

Nun aber zu Ihrer eigentlichen Anfrage: Ich freue mich, dass wir gleicher Ansicht darüber sind, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) in den schneereichen Wochen um Weihnachten Höchstleistungen erbracht haben. Über die Feiertage waren mit den Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr und anderer städtischer Dienststellen sowie von der Freiwilligen Feuerwerk, von Hilfsorganisationen und von der Stadt beauftragten Unternehmen sogar gut 1.000 Mitarbeiter zum Teil rund um die Uhr im Einsatz. Ebenso konnte ich in dieser Zeit immer wieder viele verschiedene Formen der aktiven Nachbarschaftshilfe miterleben - ob beim Schneeschippen, Autoanschieben oder Einkaufen.

Mir ist bewusst, dass sich viele Münsteranerinnen und Münsteranern über den Winterdienst geärgert haben. Sie waren - wie Sie auch - mit dem Zustand der Hauptverkehrsstraßen nicht zufrieden. Das kann ich in Teilen auch nachvollziehen. Es ist aber so, dass auch die Stadt Münster die Folgen eines heftigen Wintereinbruchs nicht ungeschehen machen kann.

Die AWM leisten den Winterdienst auf der Grundlage der städtischen Satzung und in Abstimmung mit der Verwaltungsführung und den politischen Gremien. Sie kümmert sich um die Räumung und Streuung von ca. 400 km Straße und 250 km Radwege, die sich in ihrem Winterdienstplan befinden. Dabei sind bis zu 250 Personen und alle verfügbaren Fahrzeuge unterwegs. Trotz dieser Bemühungen lässt es sich leider nicht verhindern, dass es zu Beeinträchtigungen kommt. So werden Nebenstraßen nicht geräumt oder gestreut und der Winterdienst auf Gehwegen ist in der Regel auf die Anlieger übertragen worden.

Auch bei der Durchführung des Winterdienstes gibt es Einschränkungen: Wie Sie sicherlich gehört haben, gab es auch in diesem Winter Engpässe bei den Salzlieferungen: Die LKW mit dem georderten Salz steckten auf den Autobahnen fest. Und selbst wenn genügend Salz vorhanden ist, ist dessen Wirkung bei sehr niedrigen Temperaturen begrenzt. Dann nimmt die Tauwirkung ab und es können nur noch abstumpfende Mittel wie Split zum Einsatz kommen.

Dass die Bedingungen auf den Straßen außerhalb der Stadtgrenze zum Teil besser gewesen sind, als auf den Straßen in Münster selbst, liegt an den geänderten Zuständigkeiten ab dem Ortsschild: Hier ist häufig das Land für den Winterdienst zuständig – dieses wird bei der Verteilung des Salzes anders berücksichtigt.

Wenn wir in Zukunft davon ausgehen müssen, dass solche außerordentlichen Wetterverhältnisse regelmäßig auftreten, werden wir frühzeitig prüfen, wie die Stadt Münster darauf reagieren kann.

Mit freundlichen Grüßen