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Beantwortet
Autor Anja Fischer am 10. November 2010
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Freizeit und Sport

Schwimmbäder

Sehr geehrter Herr Lewe.

wir waren am letzten Wochenende seit längerer Zeit in einem der münsteraner Hallenbäder (in Kinderhaus). Normalerweise gehen wir mit unseren 2 Kindern (4 und 7 Jahre) ins DÜB in Dülmen oder ins Cabrio nach Senden, weil uns bzw. unseren Kindern die münsteraner Bäder einfach zu kalt sind. Es ist so viel Geld investiert worden, um die Bäder wieder attraktiver zu machen und das ist ja auch gut gelungen. Um so trauriger ist es, dass insbesondere die Bäder, die entsprechend familienfreundlich gestaltet wurden (z.B. Mitte und Kinderhaus) nach wie vor zu kalt sind. Unsere 4-jährige Tochter war hochmotiviert, das Erlernte aus dem Schwimmkurs zu präsentieren. Da sie aber bereits nach 5 Minuten schlotterte und mit den Zähnen klapperte, mußte sie sich erst wieder aufwärmen. Auch die schöne neue Rutsche konnten wir nicht lange nutzen. Es war einfach zu kalt. Vielleicht war das der Grund, warum an einem verregneten Samstagnachmittag das Bad nur spärlich besucht und mit 4 Schwimmeistern deutlich überbesetzt war.

So wie wir empfinden es auch andere Familien mit kleineren Kindern in unserem Umkreis. So fahren wir dann alle über die Autobahn nach Dülmen, Senden oder Everswinkel und tragen unser Geld in die Nachbargemeinden. Das tut einem in der Seele weh!

Das DÜB ist regelmäßig sehr gut gefüllt. Hinzu kommt, dass wir uns dort für 12,- Euro den ganzen Tag aufhalten können. Es ist also noch nicht einmal teurer als in unseren städtischen Bädern.

Ist es denn so teuer, die Luft- und Wassertemperaturen in den städtischen Bädern so zu erhöhen, das sich die Zielgruppe auch dort aufhalten kann? Dabei könnte man sich ja auf die "Familien"-Bäder beschränken.

Ich würde mich über eine Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Fischer

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Antwort
von Markus Lewe am 03. Dezember 2010
Markus Lewe

Sehr geehrte Frau Fischer,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich, zu lesen, dass Sie die Neu- und Umgestaltung der städtischen Bäder grundsätzlich für gelungen halten – auch wenn Sie bei den Wasser- und Lufttemperaturen noch Verbesserungsbedarf sehen.

Die Wassertemperatur in den städtischen Bädern liegt bei 27 Grad in den Schwimmerbecken. Diese Temperatur ist insofern angemessen, als dass davon ausgegangen wird, dass die Mehrheit der Gäste dort schwimmt, sich also bewegt. In den Lehrschwimmbecken ist die Situation etwas anders: Da sich hier besonders Kinder aufhalten, die schneller auskühlen und sich nicht immer so intensiv bewegen, ist das Wasser 29 Grad warm.

Da unsere Bäder vorrangig für die sportliche Nutzung angelegt sind, ist die Temperierung des Wassers nicht vergleichbar mit den Angeboten in den sogenannten „Spaßbädern“. An einem Tag in der Woche wird die Wassertemperatur auch in den städtischen Bädern in Münster um 2 Grad angehoben – im Hallenbad Kinderhaus liegt dieser „Warmbadetag“ auf dem Dienstag. Am Wochenende kommt für Sie und Ihre Familie eventuell auch ein Abstecher nach Roxel (Samstag) oder Wolbeck (Sonntag) in Frage.

In Ihrer Anfrage sprechen Sie außerdem die Besucherzahl und damit verbunden die Besetzung der Schwimmmeister an. Auch dazu möchte ich gerne Stellung nehmen: Den Erfahrungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ist der Besucherandrang am Samstagnachmittag grundsätzlich nicht ganz so hoch. Das ist nicht nur in Kinderhaus der Fall, sondern auch in anderen städtischen Bädern. Auch schlechtes Wetter führt nicht merkbar zu einer Verbesserung der Besucherzahlen.

Die Stadt Münster ist als Badbetreiber verantwortlich für die Sicherheit am und im Wasser. Wenn Sie sich die Örtlichkeiten des Hallenbades Kinderhaus vor Augen führen, stimmen Sie sicherlich mit mir überein, dass die Aufsicht über alle Becken und Beckenteile sowie über die Wasserrutsche nicht von einer Person und von einem fixen Standort aus geleistet werden kann. Deshalb sind immer mehrere Aufsichtspersonen vor Ort – ganz unabhängig davon, wie viele Wasserratten sich im Becken tummeln. Neben den Aufsichtspflichten überwachen und bedienen diese Mitarbeiter auch die technische Anlage – eine Aufgabe, die ebenfalls der Erfüllung der Sicherheits- und Hygieneerfordernissen dient. Der Bundesfachverband öffentliche Bäder e.V., der von der Stadtverwaltung mit einer Stellungnahme beauftragt worden war, hält im Hallenbad Kinderhaus nach dessen Umbau für die Wasseraufsicht und die notwendigen begleitenden Tätigkeiten eine Personalstärke von insgesamt mindestens drei Personen für erforderlich. Am Tag Ihres Besuches war unter den vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort ein Auszubildender.
Weitere Informationen zu den städtischen (und nicht-städtischen) Bädern finden Sie übrigens auch auf den Webseiten des Sportamtes: www.muenster.de/stadt/sportamt/baeder.html

Mit freundlichen Grüßen