Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Beantwortet
Autor Thomas Möck am 18. Januar 2010
8940 Leser · 43 Stimmen (-0 / +43) · 0 Kommentare

Bildung

schneller Internetzugang (DSL)

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

wir wohnen in Wilhelmshorst (Gemeinde Michendorf), im direkten Einzugsgebiet Potsdams und Berlins.
Wir haben ein Kind, das mittlerweile in die 3. Klasse geht.
In einer modenen durch Informationstechnik geprägten Gesellschaft ist eine Anbindung an schnelle Internetdatenleitungen ein aboslutes Grunderfordernis!
In unserem Ort sind wir und unsere Kinder von dieser Technologie gänzlich abgeschnitten. Mein Internetzugang arbeitet mit einer Übertragungsrate von 64KBt/sec - ein no go, wie es heute so schön heisst.
Wann können wir endlich Anbindung an den "status quo" der Technologiegesellschaft erhalten. Ich sehe insbesondere für unsere Kinder einen rieseigen "Wettbewerbsnachteil" gegenüber so ziemlich allen anderen Regionen Deutschlands - und das in der Nähe de Landes- und Bundeshauptstadt.
Diverse Anfragen bei der Telekom führten bislang zu keiner Erschliessung der Gemeinde.
Hier muss die Politik im Sinne einer Gleichbeahndlung und Chancengleichheit aktiver werden.
Welche konkreten Massnahmen in welchem Zeithorizont der Landesregierung sind zur Behebung dieses unhaltbaren Zustandes geplant???

Ich bedanke mich im Voraus für eine Antwort, aber würde mich noch mehr über Taten und Ergebnisse freuen!

Thomas Möck

+43

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Matthias Platzeck am 10. März 2010
Matthias Platzeck

Sehr geehrter Herr Möck,

ich bin mit Ihnen vollkommen einer Meinung. Schnelles Internet ist heute unabdingbar nicht nur für eine moderne und weltweit vernetzte Wirtschaft, sondern auch für jeden Einzelnen, insbesondere für unsere Kinder, deren Bildungschancen immer mehr davon abhängen, ob sie Zugang zu den modernsten Informationstechnologien haben. Insofern danke ich Ihnen sehr für Ihre Meinungsäußerung.

Meine Landesregierung ist bereits vor längerer Zeit in die Offensive gegangen. Wie Sie wissen, haben wir alle Anstrengungen unternommen, um bis zum Ende vergangenen Jahres die weißen Flecken bei der Breitbandversorgung in Brandenburg weitestgehend zu beseitigen. Probleme, auf deren Lösung wir leider keinen Einfluss hatten, haben uns aufgehalten, das gesteckte Ziel schon 2009 zu erreichen. Wir bleiben aber dran und stecken nicht auf! Ein gutes Beispiel für das nicht nachlassende Engagement der Landesregierung findet sich gerade in Ihrem Heimatort.

Wilhelmshorst ist der zu versorgende Ortsteil der Gemeinde Michendorf, der aus Mitteln des so genannten Konjunkturpakets II in punkto schnelles Internet ausgebaut wird. Hier wird eine von insgesamt 26 Richtfunkstrecken errichtet und von der Firma DNS.net betrieben. Durch den strengen Winter stockten die Arbeiten. Doch jetzt kann durch die beauftragten Firmen weiter gebaut werden. Der für Wilhelmshorst vorgesehene Standort für den Antennenmast wurde durch die vom Land mit dem Bau der Richtfunkanlagen beauftragte Firma WHSD in Abstimmung mit der Gemeinde und der Firma DNS.net bereits bestimmt.

Sehr geehrter Herr Möck, nach Auskunft der Fachleute werden für den Ausbau des Ortsnetzes acht bis zwölf Wochen veranschlagt. Damit können im Ortsteil Wilhelmshorst voraussichtlich ab Mai die ersten Internetverbindungen mit bis zu 25 MBit/s zur Verfügung stehen. Somit gibt es für Ihren Heimatort jetzt Licht am Ende des Tunnels. Als Ministerpräsident gehe ich davon aus, dass wir derart gute Nachrichten im Jahresverlauf noch für eine ganze Reihe von Gemeinden haben werden.

Mit freundlichem Gruß