Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicher aus den Medien erfahren haben, werde ich am 28. August vom Amt des Ministerpräsidenten zurücktreten. Deshalb wird es mir künftig nicht mehr möglich sein, Ihre Fragen an dieser Stelle zu beantworten. Der Bürgerdialog über das Onlineportal direktzu.de hat in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Anliegen und Problemen von Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, thematisiert. Ich habe mich über die anhaltende Resonanz sehr gefreut. Sie dokumentierte Ihr Interesse am Lebensumfeld, aber auch an politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Das Portal war für mich wichtiger Anzeiger, welche Sorgen, Probleme oder Anliegen die Menschen im Land bewegen. Es bot die Möglichkeit, politische Bewertungen aus der brandenburgischen Bevölkerung ungefiltert und direkt zu erfahren. Und ebenso offen und geradeheraus habe ich mich stets um Antwort bemüht. Für mich war darüber hinaus entscheidend, dass das Voting-Verfahren den öffentlichen Diskurs bei uns im Land befördert. Fragesteller und auch ich wussten dadurch: Das interessiert Viele!

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die vielen interessanten Fragen und Einschätzungen.

Herzlichst

Ihr

Matthias Platzeck

Archiviert
Autor Peter Spangenberg am 26. September 2007
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Bildung

Schulbibliothek ist doch kein Kostenproblem!

Sehr geehrter Herr Matthias Platzeck,

ich bin überrascht, dass Sie offenbar Kosten und Mühe mit Schulbibliotheken in Verbindung bringen. Wimmelt es nicht in allen Schulen vor Schülern und auch Lehrern, die zu Hause kaum noch Platz für alle einst so spannenden oder alle damals altersgerechten Bücher mehr haben? Die Zeiten, wo man jemandem noch ohne rot zu werden ein gebrauchtes Buch zum Geburtstag schenken konnte, sind auch vorüber. Wenn also eine Schule eine Bibliothek aufbauen will, braucht sie dazu ein eine Wandzeitung mit einem Aufruf und ein paar Bretter für Regale im Korridor - bei Brandschutzsorgen tun es auch einfache spottbillige Blechregale aus dem Baumarkt, die man von einigen Eltern vielleicht auch spendiert bekommt, wenn das Land sich bei 25 Euro pro Stück schon völlig überfordert fühlt und lieber in hunderte Kilometer Überland-Abwasserrohre und Wachschutz für vom Markt genommene stillgelegte Immobilien oder gar in kommunalen Stadtteilabriss zum Schutz der Interessen der Vermieter investiert. Bleibt die Frage der Bibliotheksbetreuung. Wessen Aufgabe ist es in der Schule, den Kindern Leselust einzuimpfen? Wer bekommt für Deutschunterricht vom Land ein gutes Gehalt? Wer ist oberster Chef aller Landesbeamten, also auch der Lehrer? Und in wessen Zuständigkeit fällt also eine mangelhafte Leseleistung der Schulabgänger in letzter Konsequenz? Ein Wink vom Chef, und die Schulbibliotheken sind sofort gegründet und in wenigen Tagen mit einem mehr als ausreichenden Sortiment bestückt. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. In diesem Fall sogar ein bereits bezahlter Weg. Bildung ist machbar. Und als oberster Chef im Land ist man manchmal auch für Dinge zuständig, die einem keine Sekretärin, sondern einfach gegebener Handlungsbedarf in den Kalender schreibt, nicht wahr? Mein Verlag würde die eine oder andere Schule sicher auch mit Buchspenden unterstützen, obwohl dafür möglicherweise die Privatwirtschaft gar nicht zuständig wäre.

Tut mir leid, wenn ich die zwingend vorgeschriebene Frage im Vorschlag vielleicht nicht deutlich genug herausgearbeitet habe!

Mit freundlichen Grüßen

Peter Spangenberg
www.psverlag.de aus Eberswalde

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