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Autor Tanja Urban am 04. Januar 2009
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Gleichstellung

Bewertung und Verteilung von Sorge- und Pflegetätigkeiten

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich möchte Ihnen gerne eine Frage stellen:

Gesellschaftliche Entwicklungen wie die steigende Erwerbstätigenquote der Frauen, die wachsende Mobilität und die demografische Entwicklung haben zur Folge, dass der Bedarf an öffentlicher Kinderbetreuung, an Haushaltshilfen, aber auch an professionellen Pflegeleistungen weiter anwachsen wird. Die ersten Anzeichen einer Versorgungslücke bei den Sorge- und Pflegetätigkeiten machen sich bereits bemerkbar. Nach wie vor werden diese (ideell und monetär schlecht bewerteten) Sorge- und Pflegetätigkeiten vor allem von Frauen übernommen – eine Tatsache, die durch normative Zuschreibungen aber auch durch strukturelle Bedingungen verursacht ist.
Neben der steigenden Erwerbstätigenquote von Frauen ist eine fast unveränderte Zuständigkeit von Frauen für Pflege- und Sorgetätigkeiten im öffentlichen und privaten Raum zu konstatieren. Viele Frauen jedoch möchten beides: eine Familie gründen und erwerbstätig sein und dabei nicht mehr auf bestimmte Tätigkeiten festgelegt werden. Zunehmend möchten auch Männer eine aktive Vaterschaft leben können.
Strukturelle Bedingungen schränken die Wahlfreiheit im Leben von Frauen und von Männern oftmals ein.
Wie kann die gesellschaftliche Verteilung von Sorge- und Pflegetätigkeiten so organisiert werden, dass Frauen und Männern eine selbst-bestimmtere und freiere Wahl möglich ist?

Für eine Berücksichtigung dieser aktuellen Frage wäre ich Ihnen sehr verbunden und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Tanja Urban

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