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Autor Thomas Maxand am 03. März 2009
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Kinder und Jugend

Kinderkrebs und Folgen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

Unser Sohn hatte im Alter von 6 Jahren einen Gehirntumor.

Außer das er nicht mehr vollständig sehen konnte sind motorische Störungen der gesamten rechten Körperseite geblieben. Wir mussten 6 jährigen Sohn wieder vom Laufen an alles beibringen und kämpfen weiterhin mit den Folgen.

Er sieht momentan auf der linken Seite nur noch mit 10 % und droht auch dort zu erblinden.

Seit August 2008 ist er mit 100 % Schwerstbehindert und benötigt ständige Aufsicht.

Er bekommt Maltherapie in der Schule und wird von einer Psychologin betreut, mit der wir auch die Förderpläne abstimmen.

Wir haben die letzen Jahre für seine Entwicklung unendlich viele Anstrengungen gestartet, um unsem Sohn
eine Zukunftsmöglichkeit zu geben. Im Alter von 7 Jahren stand er auf der Balkonbrüstung und wollte sich das Leben nehmen.

Es wurde immer wieder deutlich, dass durch die lange Abwesenheit der Eltern, bedingt durch Behandlungsmaßnahmen unseres Sohnes, Verhaltensstörungen bei unserer Tochter (Leistungsabfall, Schlaf-Störungen, Bettnässen, usw.) aufgetreten sind und unsere gesamte Familie auf Grund der ungelösten Probleme unter vitaler Erschöpfung (Depressivität, Ängstlichkeit, Schlafstörungen, usw.) leiden.

Wir waren dann zum Jahreswechsel 2005/2006 in einer Familien - Rehabilitationsmaßnahme.

Wir haben nun im April 2007 auf Anraten von Ärzten und Psychologen erneut Antrag auf eine Rehabilitation gestellt.
Alle waren zuversichtlich, dass die Krankenkasse, die Notwendigkeit erkennt.

Die Mutter ist selbst angeschlagen und muss als Motor der Familie, neben der Berufstätigkeit, immer funktionieren. Sie wird zur Zeit von einer Psychologin betreut.

Unsere 9 Jahre alte Tochter Corinna leidet extrem.
Gesundheitlich ist auch sie angeschlagen. Sie erhält zur Zeit Dauermedikamente zur Vermeidung von Blasenentzündung. Man hat bei Ihr einen zu kurzen Harnweg und eine übergroße Niere festgestellt. Die´Entzündungshäufigkeit könnte auch psychischen Ursprung haben.

Die psychischen und physische
Probleme, sowie seine Sehbehinderung sind jedoch weiter problematisch und unsere Aufgabe als Eltern ist es, weiterhin zu fördern und zu stützen.

Wir haben uns ohne Inanspruchnahme von Haushaltshilfen und sonstigen sozialen Einrichtungen liebevoll um die
Entwicklung unserer Kinder gekümmert.

Wir waren zum Jahreswechsel 2007/2008
auf REHA und konnten dann gemeinsam mit der Schule und den Ärzten weitere Erfolge erzielen.
Wir haben die aus der 1. REHA erarbeiteten Maßnahmen, in der 2. REHA weiter vertieft, sowie ausgebaut und führen diese in Zusammenarbeit mit der Schule und den Ärzten weiter fort.

Die oben genannte REHA – Maßnahme sollte dann auf Empfehlung bereits nach zwei Jahren wiederholt werden. Die zweite Maßnahme führte dann zum Rechtsstreit, bis zum Gerichtstermin.

Vor Gericht wurde die Maßnahme mit der Begründung abgelehnt, dass zum damaligen Zeitpunkt die Dringlichkeit
noch nicht klar ersichtlich war. Nach heutigem Kenntnisstand, hätte die Maßnahme genehmigt werden müssen. Die
Gutachten der Ärzte welche für die Gerichtsverhandlung eingeholt wurden, waren ausführlicher als bei Antragsstellung zur
REHA – Maßnahme – Verständlich, da keiner mit einem derart massiven Widerstand seitens der Krankenkasse gerechnet hat.

Das Urteil hat nun dazu geführt, dass die Kasse nach einem Jahr Rechtsstreitigkeiten meine Frau mit Tochter, laut Richterlicher Verfügung in eine erneute Kur-Maßnahme schicken muss und wir die 4.200 € für die Familien – REHA selber tragen sollen. Wir wollten
keine weitere Kur – Wir haben lediglich versucht unsere Familie mit einem krebskranken Kind weiter zu stärken und
Maßnahmen abzuleiten um unseren Kindern eine Zukunft zu bieten.

Die Geldverschwendung der Krankenkassen und die Arroganz mit welcher hier gearbeitet wird sind unglaublich.
Die Kasse setzt sich über die Meinung der behandelten Ärzte hinweg und verschwendet Geld der Kassenmitglieder.

Wir möchten auch diesen
Fall gerne der Öffentlichkeit vorstellen um künftig solche Geldverschwendungen zu vermeiden.

Was können wir tun?

Mit freundlichen Grüßen

F a m. M a x a n d

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