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Beantwortet
Autor Simon Päsch am 23. März 2009
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Kinder und Jugend

Neue Kennzeichnungen auf Film- und Spielverpackungen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
auch für mich ist das Thema Jugendschutz ein ernstes und wichtiges Thema, aber wie so oft, ist es den Politikern, Managern und Firmenchefs verwehrt, sich DIREKT mit der zu bearbeitenden Materie auseinanderzusetzen.

Selbiges liegt auch bei ihnen, mit dem neuen Gesetz vor, rießige FSK Kennzeichnungen auf die Schachteln und Verpackungen von Filmen und Spielen zu drucken.
Dass dies eine Verschandlung der Verpackung und somit ein Zwangskauf im Ausland für Sammler darstellt, scheint hier mal wieder nur zweitrangig zu sein.
Wichtig ist, dass die Kinder nicht an Jugendgeschütztes Material kommen, was die großen Aufdrucke ja erschweren sollen.
Anstelle auf die Plastikfolien, die auf JEDER DVD - oder Spiele - Packung vorhanden sind, einen FSK Kleber zu kleben, scheint ihnen, die beste Wahl zu sein, die Verpackungen zu verschandeln.
Was verehrte Politiker ist daran so schwierig, jeden Bürger, der Jugendgefährdende Inhalte kaufen möchte (ab 18) nach seinem Ausweis zu fragen?
Eine Softwarelösung in Kaufhäusern wie Mediamarkt oder Saturn, bei der auf dem Kassenbildschrim ein Fenster erschein FSK 18 (in rot), dass die Kassierer/in daran erinnert, das Alter abzufragen, scheint keine große und teure Aktion zu sein.
Aber nein, eine engstirnige Lösung muss her, zum Wohle unserer Jugend, die sich nebenbei bemerkt, die Inhalte dann wohl illegal aus dem Netz oder aus dem Ausland besorgt.
Dass Arbeitsplätze in Deutschland AUCH aufgrund dessen wegfallen, scheint die Politiker momentan noch nicht zu beschäftigen. Nein, das Thema wird erst dann interessant, wenn es brenzlig wird. Wie immer eben.
Anderes Thema, selbes Problem:
Alkohol an Tankstellen.
Auch hier soll eine Engstirnige Lösung her, per Gesetz den Verkauf von Alkohol nach 20 bzw. 22 Uhr an Tankstellen zu verbieten.
Anstatt ein Gesetz zu erschaffen, dass jeden Bundesbürger beim Kauf von Alkohol dazu verpflichtet, seinen Ausweis zu zeigen, scheint die für Politiker beste Lösung zu sein, ein Gesetz, nein, ein Verbot in die Welt zu setzen.

Großartige Idee, die dann das Sylvester wegen vergessenem Alkoholkauf ohne Sekt etc. unvergesslich machen wird.
Danke Frau von der Leyen, dass sie uns unserer Rechte noch mehr beschneiden, wir aber nach außen hin eines der Loyalsten Länder mit den größten Freiheiten darstellen.
Danke für diesen Schwindel, bald sind wir nicht sehr viel besser als die USA.

Mit freundlichen Grüßen, die hoffentlich ein wenig zum Nachdenken, bzw. Überdenken der Engstirnigkeit anregen,
Simon Päsch

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Antwort
von Ursula von der Leyen am 22. Juni 2009
Ursula von der Leyen

Sehr geehrter Herr Päsch,

vielen Dank für Ihre Frage. Zum Thema der Alterskennzeichnung auf Verpackungen von Filmen und Computerspielen bin ich hier im Forum ja bereits mehrfach gefragt worden (http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18823#post_19509). Meine Position dazu ist klar: Ich finde es bedauerlich, dass Sie die deutlich sichtbaren Kennzeichen als „Verschandelung“ empfinden. Als Jugendministerin geht es mir jedoch in erster Linie um den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Die Erfahrung zeigt, dass die besten Jugendschutz-Gesetze nichts nutzen, wenn sie in der Praxis ignoriert werden. Das gleiche gilt für das Thema Alkoholkonsum von Jugendlichen. Hier gibt das Jugendschutzgesetz klare Regelungen vor – entscheidend ist aber auch hier die Umsetzung vor Ort. Das von Ihnen genannte nächtliche Verkaufsverbot für Alkohol an Tankstellen, Kiosken oder Supermärkten zwischen 22 und 5 Uhr ist übrigens keine Initiative des Bundes sondern des Landes Baden-Württemberg.

Mit freundlichen Grüßen