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Autor Susanne Schlierf am 18. März 2009
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Kinder und Jugend

chronisch kranke Kinder in Kindergärten und Schulen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich bin Mutter einer 6jährigen Tochter mit ausgeprägten Nahrungsmittelallergien. Unsere Tochter erlitt im vergangenen Jahr zwei allergische Schocks und ist seither auf ein komplettes Notfallset bestehend aus 4 verschiedenen Medikamenten angewiesen.
Sie musste diese Medikamente schon im Kindergarten alleine verwalten und in einem lebensbedrohlichen Notfall selbst anwenden.

Wir hatten das große Glück Erzieherinnen zu haben, die unsere Tochter unterstützten. Auch jetzt in der Schule haben wir die volle Unterstützung durch die Lehrerschaft, sowie eine Arztpraxis in unmittelbarer Nachbarschaft.

Da ich selbst Erzieherin bin, weiß ich nur zu gut, dass ErzieherInnen und LehrerInnen nicht einmal befugt sind, ein Wundpflaster zu kleben, geschweige denn Adrenalin, Antihistamine, Cortison oder ein atemerleichterndes Spray wie es unsere Tochter im Notfall benötigt, zu verabreichen.
Das gleiche gilt für Notfallmedikamente von DiabetikerInnen, EpileptikerInnen, etc.

Das Warten auf einen Notarzt könnte für unsere Tochter unter Umständen zu lange dauern.
Dazu kommt die tägliche Belastung der Situation alleine die Verantwortung tragen zu müssen.

Es ist längst überfällig wie in anderen Staaten Abhilfe durch SchulkrankenpflegerInnen zu schaffen. Eine Fortbildung von ErzieherInnen und LehrerInnen im Umgang mit chronisch kranken Kindern ist eine sinnvolle Ergänzung aber kein Ersatz für professionelle Hilfe im Notfall.

Für Sabrinas Law in Kanada musste erst ein Kind sterben und eine Mutter einen langen Kampf führen.

Es ist an der Zeit hier in Deutschland endlich entsprechend aktiv zu werden. Unsere Tochter besucht jetzt die 1. Klasse. Es wäre wünschenswert wenn sie noch in ihrer zukünftigen Schullaufbahn entsprechende Unterstützung erhalten würde.

Mit freundlichen Grüßen

Susanne Schlierf

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