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Autor Monika Barowski am 20. April 2009
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Gleichstellung

Alleinerziehende mit Kind ab 12 als finanzielle Verlierer

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

mich ärgert seit dem 12. Lebensjahr meines Sohnes folgendes Problem:
Ich bin geschieden und da mein Ex-Mann nur eine geringe Erwerbsunfähigkeitsrente erhält, bekomme ich von ihm auch keinen Cent Unterhalt. Auch beim Jugendamt machte man mir keinerlei Hoffnung.
Bevor mein Sohn 12 Jahre alt war, bekam ich wenigstens noch Unterhaltsvorschuss. Seitdem er 12 ist, stehe ich aber völlig allein gelassen da. Es gibt für Mütter (oder such Väter), die alleinerziehend sind und deren Ex-Partner keinen Unterhalt zahlt (aus welchem Grund auch immer) keine finanziellen Hilfen vom Staat. Als ob Kinder ab 12 Jahren nichts mehr kosten. Dabei werden sie dann erst richtig teuer.
Da wird so viel über gehäufte Fälle von Armut besonders bei allein erziehenden Müttern geredet aber niemand hilft ihnen.
Als Frau verdient man schon ohnehin meist weniger als ein Mann und auch mit einem Vollzeitjob liegt man manchmal nur knapp über Hartz-IV-Niveau.
Warum wird in Deutschland zwar viel für Familien getan, die klassisch aus Mutter, Vater, Kind bestehen, aber zerbrochene Familien, wo die Mutter ohne Hilfe vom Ex-Partner viel mehr zu knabbern hat, werden benachteiligt. Warum wird ein Vater, der das Kind doch auch wollte, finanziell nicht wenigstens grundsätzlich mit einem Mindestbeitrag zum Unterhalt herangezogen? Auch wenn es vielleicht nur 20 Euro wären, so käme er wenigstens nicht ganz (finanziell) ungeschoren davon. Wenn er z.B. einen heimlichen Nebenjob hat, dann habe ich nicht mal eine Möglichkeit ihm dies nachzuweisen und irgendwie an Unterhalt zu gelangen.
Und selbst wenn er tatsächlich nichts hat als seinen Pfändungsfreibetrag - den ich als Mutter bei meinem Kind schließlich auch nicht geltend machen kann - dann sollte doch der Staat einen nicht ab dem 12. Lebensjahr des Kindes völlig hängen lassen.
Ich hoffe, Sie greifen diese Gedanken mal auf, um über die finanzielle Ungleichbehandlung Alleinerziehender einmal nachzudenken und evtl. auch etwas daran zu ändern.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Barowski

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