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Autor claudia Friede am 25. Juni 2009
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Familie

Sozialpädagogen oft ohne Kinder

Sehr geehrte Frau von der Leyen, Lübeck, 24.06.09

im vergangenem Jahr lernte ich einige Sozialpädagoginnen kennen und stellte im nachherein fest, dass ein Großteil der Mitarbeiterinnen sich nicht "zum anfassen" oder "warm", oder auch genannt:
"menschliche soziale Kompetenz", anfühlten.

Der Umgang mit mir war unterkühlt, distanziert und theoretisch.
Zuerst überlegte ich, ist mit mir, oder mit meiner Erwartungshaltung, etwas nicht in Ordnung?, da mit mir, wie mit einer Akte beim Finanzamt, umgegangen wurde?...vielleicht stimmte die Empathiezone nicht, was sicherlich auch mal zutreffen darf?

Weiterhin auf Ursacheforschung und nach einer Erklärung, sah ich Sie, liebe Frau von der Leyen, im Fernsehen und ich erkannte Sie wieder, als "warme" boden- und praxisnahe Kämpferin einer Sache, die Sie verstehen...

Darin lag der Unterschied! Sie haben- und leben in einer Familie, haben Verständnis für die Doppelbelastung 24 h rund um die Uhr und wissen genau, wenn Sie nach einem langen, harten Arbeitstag im Büro, Feierabend machen, endet der Abend noch lange nicht. Auch das gemeinsame Familieleben ist pflegeintensiv und bedarf viel input, damit was gescheitet rauskommt!

Nun zu meinem Anliegen:

Was können Sie unternehmen oder anregen, damit die Vorausetzungen, auch nach langen Dienstjahren erfüllt bleiben und nicht verloren gehen, dass einst angestrebte Ziel, soziales Gutes zutun, immer gegenwärtig ist? In vielen Berufsgruppen darf sich die Routine im Alltag einstellen, aber in den Berufgruppen mit Menschen kann sich ein:

"Ich fühle mich nicht richtig behandelt , nicht richtig verstanden oder, ich habe kein Vertrauen zu....", können schlimme Auswirkungen haben.

Die Sozialmitarbeiter, die ich kennengelernt habe, lebten in Singlehaushalten, noch hatten sie eigene Kinder. Sehr erbost, über meine Frage, ob sie eigene Familie haben, meinten alle einstimmig: "sie müssten auch nicht erst ein Messer im Rücken haben, um Schmerzen zu empfinden!" Der Satz:" Kinder, bei unserer stressigen Arbeit, könnten wir gar nicht haben!", ist auch gefallen..

Selbstverständlich ist von Pauschalierung abzusehen, nichts ist so unterschiedlich, wie die Menschen...

Wichtig ist es doch, eine Vertrauensbasis zwischen den Familien herzustellen, um vorzubeugen. Eine vorhandene Scheu abzubauen, damit ein Anruf rechtzeitig als, "ich brauche Ihre Hilfe!", um weitere Tragödien abzuwenden.

Ist mein Vorschlag eine Dikussionsgrundlage wert, z.B. eine pro Jahres-, 14- tägige- und 24- Stundenbildungsmaßnahme in den Familien vor Ort für die Mitarbeiter anzubieten, den kinderlos sind, damit ein Familienalltag mit Kinder plastisch wird und sich dann alle auf Augenhöhe begegnen können?...
Die Glaubwürdigkeit wird dann auch nicht so schnell in Frage gestellt.

(Selbstverständlich ist die Einverständniserklärung von den Familien vorher einzuholen und nur dort gestattet)

Ich würde mich über Ihre Antwort und Nachricht sehr freuen und verbleibe bis dahin

mit freundlichen Grüßen

Claudia Friede

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