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Autor Ulrich S. am 24. Februar 2009
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Sonstiges

Entschädigung misshandelter Heimkinder

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
heute habe ich erfahren, wie Sie in der Entschädigungsfrage entschieden haben. Das hat mich sehr betroffen gemacht.
Ich fürchte, Sie wissen nicht, wie es in den Menschen aussieht, die diese grausamen Erlebnisse mitmachen mussten. Auch habe ich den Eindruck, dass Sie hoffen, dass sich bald alles in Wohlgefallen auflöst, da Sie die Angelegenheit ja an den Verein übertragen wollen/haben, der eng mit der Caritas verbunden ist.
Es ist für jeden nachvollziehbar, was aus den einzelnen Anfragen wird. Nach langem hin und her wird das ehemalige Opfer frustriert aufgeben und weiter mit den Erinnerungen leben müssen, ohne das Gefühl bekommen zu haben, dass man ernst genommen wird. Als Mensch angesehen wird und nicht als lästiger Bittsteller.
Es wäre schön, wenn Sie in dieser Angelegenheit öffentlich Rede und Antwort stehen, ich vermute aber, das wird nur ein Wunsch bleiben.
Meine Frau und ihre Geschwister leiden heute noch, nach so langer Zeit, unter den unsäglichen Zuständen, die damals im Waisenhaus Südrandweg in Dortmund herrschten. Einige werden für den Rest ihres Lebens leiden. Psychisch krank sein. So wie meine Frau.
Sie hat Qualen erlitten, die Sie sich nicht vorstellen können.
Das ist es, was mir so weh tut. Sie kennen nicht diese Schicksale, haben so etwas nie erlebt, sind behütete aufgewachsen. Da ist es dann einfach, zu sagen, man solle sich mal nicht so anstellen (sinngemäß).
Ich habe gelesen, der Petitionsausschuss habe sich entschuldigt.
Meine Frau hat noch nichts mitbekommen, nichts von einer Entschuldigung gehört.
Insgesamt ist es traurig, was ich sehe. Traurig.
Ich bitte Sie, sich dazu zu äußern.
Mit freundlichen Grüßen.
Ulrich S.

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