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Autor Ingo Meurer am 18. November 2009
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Kinder und Jugend

Kinder wollen zum Vater, da sie sich zu Hause nicht wohl fühlen

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich habe von einem Anliegen gehört, welches direkt zwei Kinder (16 + 14) betrifft und zu dem ich gerne Ihre Einschätzung hätte:

Vor etwa 3 Wochen waren die beiden Kinder am "Vater-Wochenende" beim Vater und haben ihm mitgeteilt, dass sie zukünftig gerne mit ihm zusammen leben möchten. Etwas überrascht fragte er nach den Gründen für diesen Entschluss und war doch relativ schockiert über das, was er dann hörte.

Bisher hatten die Kinder sich nie getraut, ihm (oder sonst jemandem) etwas über ihre Situation zu berichten, da sie Angst vor den Konsequenzen seitens ihrer Mutter und deren neuem Mann hatten.

Sie berichteten von Schlägen, Demütigungen, Schikanen, psychischem Druck, verbalen Aggressionen und auch von körperlicher Gewalt gegenüber ihrer kleinen Halbschwester (6 J.). Darüber hinaus berichten beide, dass ihre Mutter offensichtlich total überfordert ist, da sie wegen jeder Kleinigkeit weint und/oder die Kinder sofort anschreit.

Sie waren bereit, auch beim Jugendamt vorzusprechen, was dann auch stattfand. Die Mitarbeiterin des JA war nach Einzelgesprächen mit den Kindern ebenfalls betroffen. Sie informierte die Ex-Frau sofort telefonisch im Beisein des Vaters und bat sie ebenfalls um ein Gespräch.

Die Kinder berichteten dann, dass ihre Mutter ihnen in einem Gespräch gesagt habe, dass sie ihnen "keine Steine in den Weg legen" möchte und dass sie mit dem Umzug zum Vater einverstanden sei.

Gestern sprach die Ex-Frau beim JA vor, stritt dort alle Vorwürfe ab und gab an, die Kinder "auf keinen Fall freizugeben". Seltsamer Weise hatte der Vater beim anschließenden Telefonat mit der Dame vom JA den Eindruck, dass diese plötzlich auf der Seite der Mutter steht, was ihn sehr schockiert hat. Immerhin haben die Kinder ihr persönlich auch von körperlicher Gewalt berichtet!

Am gestrigen Abend dann teilten die Kinder dem Vater per Email mit, dass ihre Mutter ihnen nun gesagt habe, dass "sie in jedem Fall bei ihr und ihrem Stiefvater bleiben müssen...". Beide sind sehr enttäuscht - vor allem, weil ihre Mutter ihnen noch vor ein paar Tagen das OK gegeben hatte. In ihrer Mail äußern Beide zudem, dass es schon oft so war, dass ihre Mutter ihnen etwas versprach und später ihr Versprechen nicht hielt... Beide hoffen nun auf weitere Unterstützung durch den Vater, die er ihnen dann auch zusagte.

Es besteht ein gemeinsames Sorgerecht und der Vater möchte die Kinder zu sich nehmen. Beide Kinder stehen auch jetzt noch zu 100% hinter ihrem Entschluss + Wunsch, zum Vater zu wollen.

Der Vater hat sich nun dazu entschlossen, zum Wohl seiner Kinder umzuziehen und ein kleines Haus in der Stadt zu mieten, wo seine Kinder zur Schule gehen. Seine Lebensgefährtin steht voll hinter ihm und unterstützt den Wunsch seiner Kinder ebenfalls. Sie würde dann mit in das neue Haus umziehen.

Somit wäre eine für alle Seiten ideale Lösung gefunden... im Übrigen auch für seine Exfrau, die ja nach Aussage der Kinder offensichtlich überfordert ist.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das gemeinsame Gespräch zwischen JA, der Ex-Frau und ihm keine Änderung bringen und es wird wohl zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen, die der Vater den Kindern gerne ersparen würde.

Nun meine Fragen:

1) Wie stehen die Chancen nach Ihrer Ansicht, dass dem begründeten Wunsch der Kinder entsprochen wird?

2) Kann der Vater mit Ihrer Unterstützung für seine Kinder rechnen?

3) Welche Möglichkeiten hat der Vater, um seinen Kindern zu helfen?

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Ingo Meurer

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