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Autor Marion Möser am 26. Oktober 2009
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Kinder und Jugend

Kindertagespflege ist häufig keine Alternative zu Kindertagesstätten

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich bin Dipl.-Sozialpädagogin und seit mehreren Jahren in einer Kindertageseinrichtung tätig gewesen. Im Jahr 2007 ist mein befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen und ich habe mich entschlossen eine selbständige Tätigkeit als Tagesmutter zu beginnen. So sehr mir diese Arbeit am Herzen liegt, muss ich leider feststellen, dass es sehr schwer ist, die angebotenen Tagespflegeplätze zu besetzen. Ich habe mich seit der Einführung des Kinderbildungsgesetzes mit einer weiteren Tagesmutter zusammengeschlossen und wir haben Räume angemietet und diese mit höchstem Engagement ausgestattet. Durch permanente Reflexion, Weiter- und Fortbildung üben wir unsere Arbeit auf sehr hohem pädagogischem Standard aus und trotzdem entscheiden sich Eltern immer eher für einen Platz in einer Kindertagesstätte, da sie den Beitrag für die Kindertagespflege nicht zahlen können oder möchten. Trotz Pflegekostenzuschuss bei geringverdienenden Eltern scheint die Alternative Kindertagespflege zu teuer. Ganz davon abgesehen, dass meine Kollegin und ich von unseren Stundensätzen kaum leben können, d.h., wir sie so gering halten wie möglich und dieser Beruf für uns eher eine Berufung ist als eine gewinnbringende Einnahmequelle. Davon kann in der Kindertagespflege nicht gesprochen werden, aber darum geht es mir auch nicht. Fakt ist, dass Eltern IMMER die Betreuung in einer Kindetagesstätte mit einkommensabhängigen Beiträgen vorziehen und die Kindertagespflege NICHT als gleichrangige Option angeboten werden kann, solange die Finanzierung so unzureichend gesichert ist. Meine Kollegin und ich werden in der nächsten Zeit die Konsequenzen ziehen müssen, gegen den Ausbau der Plätze in den Kindertagesstätten haben wir keine Zukunft mehr in der Kindertagespflege.
Mit freundlichen Grüßen,
Marion Möser

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