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Autor Susanne Triepel am 21. April 2009
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Kinder und Jugend

Kitaproblematik - wie der Wiedereinstieg keine Perspektive hat

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

mit Ihrem Elterngeld haben Sie viel bewegt - unter anderem mich dazu meinen Sohn Oscar zu bekommen. Hätte ich allerdings gewußt wie schlecht das Betreuungsangebot für unter Dreijährige ist, hätte ich mich wahrscheinlich frühzeitig nach Schweden abgesetzt? Seit März machen wir in Berlin KITA Eingewöhnung mein Sohn und ich. Ich war dankbar einen Platz zu haben für Oscar erstmal. Leider herrscht in unserer KITA absoluter Personalmangel - obwohl man mir versicherte man läge über dem Schlüssel (was auch immer das heisst?) Mein Sohn ist mit 9 Kindern in einer Gruppe gleichaltriger Kleinkinder (alle um die 12 Monate) - er wird von einer Erzieherin betreut ,die von einer sogenannten Springerin unterstützt wird, d.h. sie kommt dazu wenn es brennt (das heisst wickeln und essen oder so). Obwohl sich die Erzieher bemühen - ist keine Zeit da, die Kinder individuell zu fördern - es ist mehr ein Gruppenbeaufsichtigen.

In den letzten Wochen waren Erzieherin und Springerin mehrfach krank und die Personaldecke in der Einrichtung ist so dünn, dass zeitweilig 16 Kleinkinder von einer Kraft betreut wurden. Mein Sohn Oscar reagiert auf diese Zustände dementsprechend und will sich nicht eingewöhnen. Wir schaffen gerade mal 2 Stunden nach nunmehr fast 3 Monaten. Heute hatte ich ein Gespräch mit dem KITA-Leiter, denn Ich müsste eigentlich seit Mitte März wieder arbeiten, aber wie soll ich das wenn ich keine vernünftige Betreuung für mein Kind habe? Das Gespräch mit der KITA-Leitung hat mich vollends frustriert und empört. Im Grunde genommen hat man Mitleid mit mir und mit den anderen Eltern, deren Kinder kürzlich aufgenommen wurden, aber man stehe mit dem Rücken zur Wand. Mehr Personal gebe es nicht, man hoffe auf den Tarifvertrag im Januar 2010. Ich kam mir in diesem Augenblick wirklich vor wie in einer Realsatire und fragte trotzdem blauäugig was ich denn tun könne. Daraufhin sagte man mir nix bzw. mich an die Politik wenden wobei man glaube ich meinte dass das quasi das gleiche sei.

So nun wende ich mich an die Politik mit meinem Anliegen und der Frage: Welche Perspektive habe ich, dass eine ordentliche Betreuung für mein Kind in nächster Zeit gewährleistet ist? Und ich nicht - wenn das so weiter geht - nach dem Elterngeld vor den Trümmern meiner beruflichen Existenz stehe. Ansonsten lade ich Sie gern ein, dass Sie sich selbst vor Ort ein Bild machen, Sie können natürlich auch Ihre Kabinettskollegen mitbringen, vielleicht verleiht dass der Dringlichkeit Nachdruck?

Mit freundlichen Grüßen eine perspektiv-mutlose Mutter

S.Triepel

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