Sehr geehrte Frau von der Leyen.
Der Amoklauf in Winnenden hat mich sehr sehr erschüttert .
Das Thema bewegt und ist präsent.
Die Suche nach Ursachen ist umfassend.
Als Mensch, Frau, Mutter und Psychologin sehe ich interessiert die Berichterstattung und Diskussionsrunden im Fernsehen mit der Frage im Hintergrund:
"... wie, um Gottes Willen, ist dies zu verhindern..:?".
Meine Gedanken, aus denen sich Fragen ergeben:
1. Frage: Gewalt-Videospiele
In den Medien wird dieses Thema derzeit immer wieder aufgegriffen und zu meiner Freude nicht verharmost. Ein Spieleverbot wäre unrealistisch (Schwarzmarkt) und die Einhaltung der Altersbegrenzung, gegen den Willen der Eltern, ist nicht zu kontrollieren. Aber das Thema müßte mehr ins Bewußtsein rücken.
Kann dieses Thema in den Lehrplan aufgenommen werden, um Kinder (und Eltern) für "das Spielen und die Folgen" zu sensibilisieren. Können Angebote für Spielalternativen gemacht werden? .
2. Frage - Thema: Soziale Kompetenz
Bei der Berschreibung des Tätersprofiles tauchen immer wieder Wörter auf wie "Sonderling", "Außenseiter", "frustriert", "außen angepaßt und nett", "sensibel", etc. Die Entwicklungspsychologie stellt zum Thema "Entwicklungsaufgaben und deren Bewältigung in Pubertät und Jugendalter" ausreichend Theorien zur Verfügung. Persönlichkeitsprofile von Amokläufern zeigen, dass sie diese Zeit nicht adäquat erleben/erfahren durften.Dies kann an der Persönlichkeit, dem Elternhaus oder dem sozialen Umfeld etc. liegen.
Ich denke genau hier kann Präventíon beginnen!
Es ist meine feste Überzeugung, dass durch Soziales Kompetenztraining (o.ä.) in den Schulen (Lehrplan, wöchentlich) festgesetzt) eine Vielzahl von - auch späteren - sozialen/ gesellschaftlichen Problemen verhindert werden können. Es geht um die gezielte Integration von "Außenseitern" , "Sonderlingen" , auch von "Migranten", etc. Wo eine einfühlsam durchgeführte pädagogisch-psychologische "Gruppenarbeit" durchgeführt wird, kann (wenn dies in einer wohlwollenden Atmosphäre geschieht) eine positive Veränderung ermöglichen. Ich denke auch an Anti-Aggressions-Kurse, etc. Denn leider zeigt die aktuelle Entwicklung (schon in Kindergärten beobachtbar), dass viele Eltern mit der Erziehung der Kinder überfordert sind (zeitlich, Wissen) und dies gerne deligierten.
Meine Bitte ist:
Mehr Personal an die Schulen und Kindergärten.
Denn dort entsteht unsere Gesellschaft von morgen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich von Ihnen eine Rückantwort zu meinen beiden Fragen bekomme.
Herzlichste Grüße von S.
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