Sehr geehrte Nutzer von direktzu.de/vonderleyen. Diese Plattform ist aufgrund des Wechsels an der Spitze des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) archiviert. Sie können daher keine Beiträge veröffentlichen oder bewerten. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen Ihnen jedoch weiterhin zu Ihrer Information zur Verfügung. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Archiviert
Autor ulla marscheck am 08. Mai 2009
6082 Leser · 6 Stimmen (-1 / +5)

Kinder und Jugend

Schülerbetreuung

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
gerade habe ich mit unserem örtlichen Schulverwaltungsamt gesprochen. Unsere kleine Tochter wird im August in die Schule kommen - und es gibt keinen Betreuungsplatz. Der Hort der Kindertagesstätte, den unsere andere Tochter seit einem Jahr besuchen darf (weil auf langes zähes Ringen unserer großartigen Leiterin Fr. Schroth das Jugendamt die Überbelegung mit 2 Kindern gestattet hat) ist voll - bzw. muß abbauen, da ja wie gesagt letztes Jahr 2 Kinder zuviel aufgenommen wurden.
Die Grundschule hat zwar eine Schülerbetreuung, aber diese ist ebenfalls voll, bzw. es ist jetzt ( Mitta Mai !!!) noch keine abschließende Aussage möglich, wieviele Kinder aufgenommen werden können. Unser Kind ist zusätzlich ein "Gestattungskind" (die Betreuungssituation in unserem Ort ist noch katastrophaler, sodaß wir von Anfang an unsere Kinder im Nachbarort in die Kindertagesstätte gebracht haben - immer in Verbindung mit einer Tagesmutter, da die Betreuungzeiten der KiTa keinen normalen Arbeitstag abdecken). Und bei der Verteilung der Betreuungsplätze werden lt. Schulverwaltungsamt Gestattungskinder nachrangig berücksichtigt.
Ich lese ständig über die großartigen Fortschritte beim Ausbau der Betreuung der unter 3 jährigen. In den Genuß kamen wir damals noch nicht, wir haben eine Tagesmutter bezahlt. Nun ist unsere Tochter 6 Jahre alt, kommt in die Schule, unsere KiTa hat eine Krabbelgruppe - und keine Hortplätze ! 13 Kinder stehen ohne Betreuungsplatz da - und damit mit 6-7 Jahren ab 11-12:00 Uhr auf der Straße.
Was nützt es den berufstätigen Müttern denn, wenn sie 3 Monate nach der Entbindung wieder arbeiten gehen können (wo doch der Gesetzgeber bis zu 3 Jahren Erziehungszeit vorsieht), und wenn die Kinder in die Schule kommen, stehen sie ohne Betreuung da? Mit 6 Jahren ??? Warum wurden denn nicht die bestehenden Strukturen ersteinmal so ausgebaut, daß sie eine ausreichende Betreuung gewährleisten ? Unsere KiTa hat Betreuungszeiten von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr - exakt meine Arbeitszeiten, vorne und hinten müssen wir mit Tagesmutter / Freunden überbrücken. Die Schülerbetreuung unserer Grundschule hat maximal bis 16:00 Uhr geöffnet - so man denn überhaupt einen Platz bekommt. Und, damit nicht genug, in den Schulferien findet die Betreuung in einer anderen Schule am anderen Ende der Stadt statt, und dann maximal von 7:45 bis 15:15 Uhr. Es ist wirklich ein Treppenwitz - nur daß uns das Lachen im Halse stecken bleibt.
Wir hätten gerne ein drittes Kind gehabt. Aber wir sind zu dem Schluß gekommen, daß wir das hier in Deutschland weder organisieren noch finanzieren können.
Mit freundlichen Grüßen, Ulla Marscheck

+4

Die Abstimmung ist geschlossen, da der Beitrag bereits archiviert wurde.