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Autor Silke Dietz am 09. Oktober 2009
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Familie

übertragene Elternzeit

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich möchte Ihnen in Kurtzfassung meine derzeitige Situation schildern:
Ich bin alleinerziehende Mutter zweier Töchter (geb. 10/02 und 09/04), für beide Töchter habe ich übertragene Elternzeit mit meinem Arbeitgeber (Stadtverwaltung, also Öffentlicher Dienst) vereinbart und zwar zusammen vom Juni 08 bis Dez. 08 und August 09 bis Dez. 10, weil im letzten Zeitraum beide hintereinander zur Schule kommen und ich mich in dieser Zeit Ihnen ganz widmen möchte. In meinem Alltag mit einem Fast- Vollzeitjob und ohne jegliche Verwandte die einem die Kinder auch mal abnehmen könnten, ist es eher schwierig gemeinsame sinnvolle Zeit miteinander zu verbringen bzw. den Kindern ihre Hobbys zu ermöglichen. Das Geld das mit einem 40 Stunden.Job zu verdienen ist ,hätte ich schon gebrauchen können, aber die Öffnungszeiten der Öffentlichen Kita lassen dies nicht zu, so dass ich mit 35 Stunden auskommen muss.
Im Jahr 08 hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in den Monaten der Elterzeit und wir haben diese auch sehr genossen. Ich bin in dieser Zeit mit meinen Kindern aufgrund der Gesetzlichkeiten Empfängerin der Mindestsatzes nach SGB II. (ich habe mir diesen Schritt gut überlegt, mich vorher auch umfassend erkundigt, mich aber dennoch für meine Kinder entschieden, auch aus der Sicht ,daß ich Anfang 40 bin,wir "soweit" alles haben, und ich ja nach der Elternzeit wieder in den Job einsteigen kann.
In diesem Jahr nun gab es von Anfang an Schwierigkeiten bei der Hartz IV-Beantragung. Ich könne nicht ohne zu arbeiten in Elternzeit zuhause bleiben, man setzte sich jetzt sogar sogar mit meinem Arbeitgeber in Verbindung und will mich nun zwingen wenigstens 20 Stunden pro Woche zu arbeiten, ansonsten wird mir die Mindestleistung gestrichen.
Kann es denn sein, dass die übertragene Elternzeit nur finanziell gutgestellten Eltern (Mütter mit arbeitendem und sehr gut verdienden Vater) ermöglicht wird? Wie kann mir in einem Jahr Elternzeit ohne Probleme gewährt werden und in diesen Jahr nicht? Ich kenne andere Mütter in meiner Situation, die in derselben ARGE-Agentur bearbeitet werden und denen keine Leistungen gestrichen werden, die keinerlei Schwierigkeiten haben, die ihre Elternzeit dem Sinn nach verbringen können.
Wie kann es sein, daß die ARGE sich mit meinem Öffentlichen Arbeitgeber in Verbindung setzt, mich erpressen will und hintenrum die Vereinbarung die ich mit meinem Ag getroffen habe, auflösen will???
Letztendlich denke ich betreffs der übertragenen Elternzeit die ganz deutliche Aussage fehlt, dass Mindestleistungen gezahlt werden, auch wenn die Kinder älter als 3 Jahre sind, denn dafür ist ja die Übertragung gedacht.
Letztendlich werde ich von meinem Arbeitgebe evtl. noch gekündigt, wenn ich zum mit der ARGE vereinbarten Termin nicht am Arbeitsplatz erscheine. Dabei wollte eigentlich nur den Schulbeginn meiner Töchter in aller Ruhe und mit Abstrichen (aufgrund dere Mindestleistungen) bestmöglich unterstützen....
Es ist doch unbegreiflich....
Es kann doch nicht sein, dass ich letztlich die nächsten Monate mit Anwaltsbesuchen und Gerichtsverhandlungen verbringe, oder eben gezwungen bin doch arbeiten zu gehen, als Dank dafür daß ich seit 1990 Steuern zahle?!
Was kann ich Ihrer Meinung nach tun um meinen Kindern doch wie vorgenommen zur Seite stehen zu können, ihnen maximale Förderung und auch die Wahrnehmung von Interessen und Hobbies zu ermöglichen???
Über eine baldige Antwort wäre ich sehr dankbar, schon aus dem Grund weil ich gezwungen werden soll ab 1. November zu arbeiten.
Vielen Dank.
Silke Dietz aus Wolfen

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