Sehr geehrte Nutzer von direktzu.de/vonderleyen. Diese Plattform ist aufgrund des Wechsels an der Spitze des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) archiviert. Sie können daher keine Beiträge veröffentlichen oder bewerten. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen Ihnen jedoch weiterhin zu Ihrer Information zur Verfügung. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Archiviert
Autor J S am 10. März 2009
4917 Leser · 14 Stimmen (-9 / +5)

Gleichstellung

Unbezahlbar: unerfüllter Kinderwunsch

Sehr geehrte von der Leyen,

Ich bin 28 Jahre alt und mein Mann und ich sind seit mehreren Jahren verheiratet.
Nach einem bisher arbeitsreichem Leben, viel beruflicher Reisetätigkeit & ettlichen Fort- und Weiterbildungen möchten wir uns der größten Herausforderung stellen & gerne Kinder bekommen.
Gerne möchten wir das Land durch "zukünftige Steuerzahler" die einmal unsere Rente finanzieren sollen, unterstützen.

Mein Mann (Niederländer) hat bereits einen Sohn aus erster Ehe, da damals (vor allem von der heutigen Ex-Frau) kein weiterer Kinderwunsch bestand, hat er sich damals in den Niederlanden sterilisieren lassen.
Da ein aktiver Kinderwunsch besteht, haben wir bereits die erste Hürde auf uns genommen, sodass er widerrum operiert wurde und die Sterilisation (Refertilisierung) rückgängig gemacht wurde.

Die Kosten i.H.v. 8.000 € wurden nicht von der Krankenkasse übernommen, sodass wir diese komplett selber bezahlen musten, was wir jedoch verstehen können, da er sich damals freiwillig (und nicht aufgrund einer Krankheit) zu dieser Sterilisations-OP entschieden hat.
Leider war die OP nicht erfolgreich, sodass uns nur die ICSI-Behandlung als alternative Möglichkeit zum Kinderwunsch zur Verfügung stehen.

Von den kompletten Kosten i.H.v. bis zu 20.000 € (bei 3 Versuchen) würde die Krankenkassen nicht einmal die sogenannten 50 % übernehmen, da mein Mann sich damals freiwillig zu der Sterilisations-OP entschieden hat & das obwohl der sogenannte "Rückwirkende Maßnahme" ebenfalls voll von uns bezahlt wurde.
Diese Kosten überschreiten leider unsere Möglichkeiten.
Abgesehen davon, das im schlimmsten Falle die 20.000 € weg sind und kein Kind sondern nur noch ein noch größerer seelischer Schaden entstanden ist, möchten wir (für den Fall das es doch klappen würde) dem Kind auch nach der Geburt noch ein finanziell abgesichertes Leben bieten.

Wenn doch alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind,
*wieso werden dann nicht 50 oder sogar 100 % der Kosten übernommen ?
*wieso dürfen Kinder Kinder in die Welt setzen ? Teilweise wird dann nicht einmal die Vaterschaft anerkannt, sowohl teilweise die gesicherte Zukunft der jungen Mutter und des Kindes fraglich sind.
*wieso werden die Kosten für diesen Eingriff in anderen Ländern (wie z.B. NL) wohl übernommen ?
*wieso muß ich für den Fehler den mein Mann vor ettlichen Jahren (wo wir uns noch nicht einmal kannten) im doppeltem Sinn bezahlen ? (a) Entweder die vollen Kosten einer ICSI-Behandlung oder b) ein Leben ohne Kinder)
*wieso muß ich als ungewollte Kinderlose mehr Steuern zahlen, als Paare mit Kindern ? Wo bleiben da die Vergünstigungen für ungewollt Kinderlose ?

Ist das Gerecht ?
Ist das Deutschland ?
Sind kinderlose Paare nicht schon genug bestraft ?

Mit freundlichen Grüßen,
J. Stamps

-4

Die Abstimmung ist geschlossen, da der Beitrag bereits archiviert wurde.