Sehr geehrte Frau Merkel,
seit einiger Zeit laufen im TV und Rundfunk Werbespots des Franchise Unternehmens Burgerking. In diesen Werbespots werden glückliche Rinder dargestellt, die in einer harmonischen Umgebung und unter verantwortungsvollen Bedingungen gehalten werden. In einer der Spots werden die "drei hübschen" gefragt, ob sie "zum Essen eingeladen" werden dürften. In einem weiteren Spot gibt ein freundlicher Bauer nach einem Gute-Nach-Gruß einem der Tiere einen Klapps, woraufhin alle drei wie die Dominosteine umfallen. Es findet hier eine Anspielung statt auf den neuen X-tra Long Chili Cheese Whopper mit drei Lagen Rindfleisch.
Diese Werbesports sind in höchstem Maße unmoralisch, unethisch, verantwortungslos, realitätsverzerrend und von der Basis her bereits geschmacklos. Unglücklicherweise denken die wenigsten Menschen darüber nach, was für ein unglaubliches Leid hinter den Kulissen ertragen werden werden muss, welche Grausamkeiten Tieren gegenüber stattfinden.
Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass derartige Werbespots ausgestrahlt werden. Produkte, die offensichtlich dem Menschen schaden, dürfen z.T. nicht mehr beworben werden. Bei Zigaretten wird sogar bereits ANTI-Werbung direkt auf den Produkten abgedruckt.
Doch weiterhin werden in der Massenvernichtung von Tieren in der Fleischwirtschaft Gesetze missachtet, Tiere unnötig gequält, Leid verursacht in einem Maße, das zuletzt in Form des Antisemitismus weltweit zu einem Aufschrei geführt hat und die Politik unternimmt scheinbar nichts dagegen.
Die Wirtschaft selbst ist leider nicht in der Lage zu einer Selbstregulierung (aktuelle Skandale in Bezug auf sogenanntes Gammelfleisch machen dies deutlich). Daher wird es aus meiner Sicht Zeit - und eigentlich hätte dies schon längst geschehen müssen - dass Ihre Regierung eingreift und Derartiges verhindert.
Den Anfang machen sollte die Verhinderung der Austrahlung von Werbespots, wie Burgerking sie zurzeit produziert. Aufklärungskampagnen wären der logische zweite Schritt. Es gibt bereits Organisationen wie z.B. Peta, die sich diesem Thema widmen. Wo Ihre Regierung nicht in der Lage ist oder rein rechtlich nicht befugt, selbst derartige Kampagnen zu führen, verfügen Sie meiner Meinung nach über Möglichkeiten, Organisationen wie Peta den nötigen Rückhalt, bzw. die Plattform zu bieten, um stärker in der Öffentlichkeit agieren zu können.
Es sind beispielsweise Videos bekannt, die o.g. Grausamkeiten dokumentieren, von TV-Anstalten aber nicht ausgestrahlt werden, da der Druck aus der Fleischlobby einfach zu groß ist. Dieses gilt es, von Ihrer Regierung zu prüfen und wenn möglich zu unterbinden!
Frau Merkel, ich frage Sie hiermit persönlich, was Sie gegen die kontinuierliche Verletzung von Tierrechten zu unternehmen gedenken und wie künftig mit Unternehmen umgegangen wird, die der Meinung sind, sich den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland straffrei widersetzen zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Jacob.
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am 21. November 2007
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