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Abstimmungszeit beendet
Autor Steve Meyer am 20. August 2013
9621 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Das Gesamtbild - Wachstum & Alternativlosigkeit - Ist die CDU noch christlich?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

sie reden immer von einem Wachstum und sprechen von einer Alternativlosigkeit.

Wir exportieren mehr als wir importieren.
Wir haben also materiell gesehen genug, sogar so viel, dass wir einer der größten Exporteure der Welt sind und könnten zum Beispiel durch ein Systemwechsel uns alle ausreichend versorgen gleich gut versorgen.

Wenn wir exportieren tauschen wir doch sozusagen die Güter gegen z.B. Geld.

Die "Todsünden" sind Ihnen doch hoffentlich bekannt und frage sie, ob ihre Partei noch christlich ist, wenn sie ein Wachstum anstreben, dass gar nicht nötig wäre und sie die Situation alternativlos sehen?

Habgier ist das übersteigerte Streben nach materiellem Besitz. Fördert das ihre Partei nicht?

Ignoranz zeichnet sich dadurch aus, dass eine Person etwas – möglicherweise absichtlich – nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.
Kann man es nicht ignorant nennen, wenn Sie bzw. ihre Partei die Situation als alternativlos sehen?

Soweit ich weiß sind Habgier und Ignoranz eine der Todsünden. Begeht ihre Partei nicht diese Sünden?

Den Reichen wollen sie außerdem nicht ein Teil ihres Geldes wegnehmen. Also unterbinden sie doch im Prinzip die potenzielle Habgier der Reichen nicht und fördern sie dadurch eher oder nicht?

Ich hoffe meine Fragen waren verständlich genug und hoffe, dass sie mir vor der Bundestagswahl noch eine Antwort geben können.

Mit freundlichen Grüßen

Steve M.

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor markus müller
    am 20. August 2013
    1.

    Was ist denn eigentlich alternativlos, das ausbeuten und zerstören unseres Lebensraumes für die Profitgier einiger weniger. Diese wenigen werden von unseren Politikern hofiert, raffen maßlos Reichtümer an und gönnen den fleißig arbeitende Volk nicht die Butter auf dem Brot. Die Grundlage für den Broterwerb des kleinen Mannes, die Arbeit, wird wegrationalisiert um die Arbeitnehmer, mit Mitteln wie Leih,- und Zeitarbeit, noch mehr auszubeuten und zu kontrollieren.

    Zur Krönung spekuliert dieser Geldadel, mit dem angehäuften und toten Geld (verloren für den Wirtschaftskreislauf), an den Börsen dieser Welt um die Preise für die Grundnahrungsmittel, Energie (Oel, Gas, Strom) künstlich in die Höhe zu treiben.
    Mit Steuerschlupflöchern und Hinterziehungen betrügen sie die Gesellschaft und nehmen dem ausgelieferten Volk die Lebensqualität, Bildung und die soziale Absicherung.

  2. Autor Steve Meyer
    am 03. September 2013
    2.

    Das ist der Kapitalismus.
    Jeder kann was werden, aber nicht alle.
    Die die was werden sind dabei anscheinend nicht mal bescheiden.

    Nun werden wir seit Jahren von einer christlichen Partei regiert die keineswegs den Kapitalismus ablehnt oder stark verändern will, aber der Kapitalismus lebt in meinen Augen von "Habgier", "Eitelkeit" und "Völlerei", fördert "Wollust" und provoziert "Hochmut" und "Neid".

    Habgier, weil der Kapitalismus davon lebt:
    "Strengt euch alle an, damit ihr was werdet."
    "Strebt nach so viel wie möglich - Reichtum ist sexy"
    In unserer Gesellschaft ist man etwas besseres wenn man ein tolles Haus, ein schickes Auto, Markenklamotten und andere materiellen Trends hat und sein unperfektes Aussehen mit Chirugie und anderen teuren Mitteln etwas nachhelfen kann. ("Eitelkeit")

    Völlerei: Werbung - grenzenloser Konsum "kauft und esst so viel ihr könnt!"

    Wollust, weil Pornographie überall normal ist und sie meist nur aus kommerziellen Zwecken entsteht.

    Hochmut: Bei denen, die was werden können besteht das Risiko, dass sie sich als was besseres fühlen.

    Neid: Die die wenig/weniger haben sind neidisch auf die obere Schicht, da sie leider kein Erfolg hatten bzw. ihnen es so schlecht gehen, dass sie ein Neid/Zorn für die Oberen entwickeln.

    Kann man es so sagen?
    Erzähl ich da nur quatsch?
    kommentiert doch :)

  3. Autor Helmut Krüger
    am 13. September 2013
    3.

    Das eigentliche Problem besteht für mich in der nahezu ausschleßlichen Bezifferung in Form materieller Größen. Das umfasst nicht nur das Geld, aber auch. Damit im Zusammenhang steht der Vorrang rein quantitativer Größer vor dem Qualitativen, was ich als INHALT, als Substanz, als Kern einer Angelegenheit bezeichnen will.

    Die Behauptung, dass die bloß im Zweifelsfall maßlos vergrößerte Anzahl einer Angelegenheit diese wertvoller mache als wenn sie in geringerer Anzahl daherkäme, diese Pauschalität macht den Kern des eigentlichen Missvertändnisses aus, worunter nicht zuletzt auch die Wirtschaft leidet. Denn das hieße, dass das 10. getrunkene Bier in der Kneipe das Bier insgesamt wertvoller mache als wenn Menschen nur 1 oder 2 davon trinken.

    Ich selbst für mich würde das immer umgekehrt sehen. ;-

    Nicht die bloße wahllose Multipliikation führt zu Reichtum, sondern der zunächst unbezifferbare Wert innerer Erfülltheit des Menschen. Das sind die wirklichen Vorlieben, die Begeisterung, die weder Animateur noch PR-Agentur braucht, die Visionen, die nicht im Marketingdeutsch auswendig gelernt werden braucht.

    Daran fehlt es. Nur wenige wissen, was sie bewegt. Nur dieses Wenige ist was geworden, das bloß Viele, was sich in der abstrakten Zahl erschöpft, nicht. Da ist dann wirklich bloß Erschöpfung.

    Luther sprach von der Freiheit des Christenmenschen und die Grundlage des christlichen Glaubens wie auch vieler anderer Glaubensrichtungen ist die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. - Keine Unterwerfung des Menschen unter den Menschen oder der Natur unter den Menschen, sondern die Bewusstheit, dass alles Natürliche einer wohlweislichen Gestaltung UNTERLIEGEN kann. Eine tragische Verwechslung. Nicht erst der Neuzeit.

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