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Abstimmungszeit beendet
Autor Thomas Müller am 15. September 2014
9671 Leser · 9 Kommentare

Kultur, Gesellschaft und Medien

Entkriminalisierung/Legalisierung von Cannabis

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ich möchte mich hiermit für eine Entkriminalisierung/Legalisierung in Deutschland aussprechen. Erstmal zu mir: ich selbst habe noch nie Cannabis zu mir genommen, jedoch sehe ich das große Potential, das in dieser natürlichen Pflanze gegeben ist. Ich bin keinesfalls für eine Legalisierung aller Drogen, mein Anliegen bezieht sich ausschließlich auf Cannabis. Cannabis ist ein natürlicher Rohstoff, eine Medizin sowie ein Genussmittel. Eine Legalisierung hätte wirtschaftliche Vorteile sowie viele weitere Vorteile für den Staat. Der Staat sowie die Polizei könnte sich auf wichtigere Dinge und schwerere Delikte konzentrieren, anstatt mit den Cannabis-Konsumenten die Zeit zu verschwenden. Cannabis ist bewiesen unschädlicher als Alkohol und macht nicht agressiv. Es sollte mit Alkohol gleich gestellt werden. Es gibt sehr viele weitere Argumente, die für eine Legalisierung sprechen. Liebe Regierung, seid nicht blind und stur, was dieses wichtige Thema betrifft. Cannabis ist keine Einstiegsdroge und das Suchtpotential ist ebenfalls geringer als bei Alkohol. Cannabis zählt nur als Einstiegsdroge, weil man, wegen der Illegalität, zu Dealern gehen muss, die einen gleich andere Dinge andrehen. Bitte macht die Augen auf. Ein Großteil des illegalen Drogenhandels könnte gestoppt werden. Es würden Tausende neue Arbeitsplätze entstehen. Alles könnte überwacht werden: die Qualität, der Verkauf... Meiner Meinung nach sollte man die US-Staaten Colarado/Washington als Vorbild nehmen. Ich bin mehr für eine Legalisierung als für eine Entkriminalisierung, da so mehr Kontrolle möglich wäre. Zudem sollte ein neues System für die Kontrolle der Fahrtüchtigkeit nach Cannabiskonsum eingeführt werden, denn das Aktuelle ist keinesfalls gerecht.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Kommentare (9)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 21. September 2014
    1.

    Liebe Regierung,
    .
    seid nicht blind und lasst es nicht zu, dass sich die Menschen
    ausser mit Nikotin und Alkohol, sich mit anderen Drogen
    legal vergiften dürfen.
    .
    Mit der Legalisierung von Canabis wird eine Schleusse
    geöffnet und keiner weiß, welche Forderungen
    folgen. Mit der Begründung: *Wir dürfen uns
    zwar mit Canabis den Kopf voll dröhnen
    und mit anderen Rauschgiften nicht.
    Das finden wir ungerecht!*

  2. Autor Helmut Krüger
    am 22. September 2014
    2.

    Geehrter Herr Müller,

    ich stimme Ihnen insoweit zu, als dass die Grenzlinie zwischen so verstandenen weichen (also tolerierbaren) Drogen und harten Drogen anders gezogen werden sollte, als sie heute gezogen wird. Gezogen wird aus scheinbarer Tradition, mehr aber doch aus eingefahrenem legal abgedeckten Geschäft heraus.

    Wären unsere Vorgänger-Generationen nicht darauf gekommen, in jeder Klein- und Mittelstadt Brauerein zu errichten, sondern jenes Zeugs anzubauen, von dem das Goldene Dreieck von sich reden macht, besoders die in der Vergangenheit wirtschaftsliiberalen Minister würden auf internationalem Parkett vehement für dessen Beibehaltung streiten.

    Wenn Spaß unter Jugendlichen per beworbenem Plakat nur mit einer Bierflasche in der Hand zu haben ist, kann ich die Hysterie um Hanf nicht so ganz verstehen. Allerdings: Entscheidend muss dias Potenzial zur Abhängigkeit sein. Auch etwas kulturelles. Wieweit jemand nach zwei Bieren in best gelauntester Gesellschaft zwischendurch ein Mineralwasser und einen Saft bestellt, anstatt sich mit dem 3., 4 und 5. Bier zuzudrühnen, ohne dabei schief angeguckt zu werden, darin ist der Lackmustest einer nichtabhängigen Gesellschaft verborgen.

    Insofern sieht´s zuweilen doch recht finster aus. Und in den zurzeit nicht nur in Bayern, wo Bier ja als Grundnahrungsmittel gilt, sondern auch woanders aufgebauten Wies´n-Bierzelten insbesondere.

    Verkäufern von Stoff, bei denen schon Milligramm zu unauflösbaren Abhängigkeiten führen, sollten ganz radikal und ganz rigoros das Handwerk gelegt werden.

  3. Autor Thomas Müller
    am 23. September 2014
    3.

    Im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin ist Cannabis kein RauschGIFT, sonder ein RauschMITTEL.
    Es wird eine Freigabe von Cannabis gefordert, einer Medizin! Damit werden keine weiteren Forderungen folgen.
    Cannabis ist eine Kultur, genauso wie das Biertrinken. Leider ist Deutschland nahezu kulturlos.
    Cannabis ist einzigartig und es kann damit so viel erreicht werden.
    Ein Verbot dieser NUTZpflanze ist pure Sturrheit der Regierung und von einem Teil des Volkes. Zu unrecht verteufelt. Es gibt keine Nachteile bzw. gibt es nur welche, die widerlegt werden können.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 23. September 2014
    4.

    Alkohol, Nikotin, Canabis und andere Stoffe,
    sind kein Gift. Die Menge machts
    - die Menge.

  5. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 3 am 24. September 2014
    5.

    Die Mange macht´s schon, das gebe ich Erhard Jakob schon recht, frei nach Paracelsus:

    Ales ist Gift und nichts ist, was ohne Gift ist.
    Nur die Dosis macht es, dass etwas kein Gift ist.

    Den Unterschied zwischen Genuss und Sucht liegt im Prinzip der Einmaligkeit und der gedanklichen und vollzogenen Kette, von der ein Mensch nicht mehr lassen kann und will.

    An die Kette genommen werden, die Kette zustandebringen - mustergültig: der Kettenraucher - und als höchste Form der Abhängigkeit, sich selbst an die Kette zu legen.

    Genuss ist alles, was nicht von sich aus abhängig macht.
    Das ist Kultur. Niemand fährt dreimal wöchentlich zur Semperoper oder zur Frauenkirche, niemand fährt dreimal wöchentlich zum Gendarmenmarkt in Berlin oder zur Krämerbrücke in Erfurt, weil er ansonsten auf Entzug käme.

    Das ist Kultur und das ist Genuss, da in Zeitabständen hinzufahren, wie es m. E. Genuss und Kultur ist, der unablässigen Wiederholung gerade zu entgehen.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 07. Oktober 2014
    6.

    Helmut,
    mit deinem Beitrag hast du sehr
    gut den Unterschied zwischen
    brauchen und missbrauchen
    erklärt.
    .

  7. Autor Erhard Jakob
    am 07. Oktober 2014
    7.

    Wenn jemand ab und zu ein Bier trinkt
    und auch in Gesellschaft mal ein
    Schnaps trinkt, ist das kein
    Gift. Er (ge)braucht den
    Alkohol.
    .
    Anders, wenn er sich ins
    Delierium säuft. Dann miss-
    braucht er den Alkohol.

  8. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 7 am 08. Oktober 2014
    8.

    Genau so.

    Ich würde es wunderbar finden, es gäbe - so gesehen - die Kultur der "Einmaligkeit". Ein Glas oder eine Flasche reicht, das Weitere wäre verpönt.

    Herzliche Grüße

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