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Abstimmungszeit beendet
Autor Oliver Dobros am 15. Oktober 2015
8167 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Anwendung des Verursacher-Prinzips in der Flüchtlingskrise

Sehr geehrte Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel,
die Frage, die sich mir angesichts der momentan chaotischen Lage jeden Tag stellt, ist, warum Sie zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik keine deutlichen Worte an unsere transatlantischen Partner richten, die durch ihr unverantwortliches "Engagement" in den betreffenden Regionen des Nahen und Mittleren Ostens maßgeblich zum Entstehen dieser Situation beigetragen haben. Es erscheint mir geradezu ungeheuerlich vermessen zu erwarten, dass sich Europa und insbesondere Deutschland nun, da die politischen Verhältnisse von Libyen bis Afghanistan und vom Jemen bis zur Türkei durch mittelbare oder unmittelbare Interventionen maßgeblich von Seiten der USA aus den Fugen geraten sind, um die humanitären Folgeschäden zu kümmern hat. Warum steht deren Beteiligung an der Bewältigung dieser humanitären Katastrophe niemals zur Diskussion - weder in Form von finanzieller Unterstützung der EU noch durch Aufnahme nennenswerter Kontingente an Flüchtlingen? Selbst Brasilien als unbeteiligter Staat bietet mehr Hilfe für syrische Flüchtlinge. Angesichts der Gelder, die die USA für die Destabilisierung der gesamten Region aufgewendet haben, halte ich es nur für angemessen, dass sie sich jetzt auch in entsprechendem Umfang für die Stabilisierung verantwortlich zeigen. Ich bin überzeugt, dass Sie sich auch unabhängig von Ihrer Funktion als Bundeskanzlerin mit dieser Frage selbst schon beschäftigt haben werden, jedoch vermisse ich bislang in der öffentlichen Debatte entsprechende Ansätze, die es mit dem amerikanischen Präsidenten zu erörtern gälte. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Frage einmal Herrn Obama gegenüber zur Sprache bringen würden. Wenn schon Globalisierung, dann doch bitte auch, wenn es ihre unangenehmen Seiten betrifft. Vielen Dank.

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Oliver Dobros
    am 27. Oktober 2015
    1.

    Ich frage mich, welche Motivation dahinter steckt, wenn jemand hier "dagegen stimmen" klickt... wenn mich eine Frage nicht interessiert, stimme ich einfach nicht dafür, aber nicht explizit dagegen. Schon seltsam...

  2. Autor Erhard Jakob
    am 27. Oktober 2015
    2.

    Oliver, ich habe hier auf + (dafür) gestimmt.
    Allerdings finde ich Ihre Frage eher seltsam.

    Es gibt Menschen, die sich mit ihrer Stimme
    dafür einsetzen, dass dieser Beitrag unter
    die *Topp-Drei* kommt und an die Kanzlerin
    zur Beantwortung weiter geleitet wird.

    Dann gibt es natürlich auch
    noch die Anderen.

    So gesehen, ist das bis jetzt alles
    gerecht und demokratisch.

    Besser wäre, wenn die Abstimmung (ähnlich
    wie im Bundestag) transparent durch-
    geführt werden würde.

    Leider können hier auch User anoym
    posten. Auch das finde ich
    nicht gut.

  3. Autor Oliver Dobros
    Kommentar zu Kommentar 2 am 27. Oktober 2015
    3.

    Danke für die Antwort, Erhard. Welche Frage finden Sie seltsam... die ich ursprünglich an unsere Kanzlerin gestellt hatte oder die nach der Motivation, mit der User "dagegen" stimmen?
    Der Hintergrund der letzteren ist, dass dadurch aktiv verhindert werden kann, dass eine Frage tatsächlich bis auf den Schreibtisch der Kanzlerin gelangt, selbst wenn das Interesse groß und die Beantwortung erwünscht wäre. Und ich stimme Ihnen zu, dass es bei dem Vorgang ein wenig an Transparenz mangelt. So gesehen stimmt die Aussage nämlich nicht, dass die Abstimmung wie "Tau-Ziehen" funktioniert, denn dabei sieht man in aller Regel die Gegenseite. Um bei dem Bild zu bleiben entspricht diese Art der Abstimmung hier dann eher einem Tau-Ziehen, bei dem sich die andere Seite des Seils hinter einer Wand befindet, mit der Folge, dass gut und gerne auch ein Ochse dahinter angespannt sein kann, dessen Besitzer dann über den Ausgang des Wettkampfs entscheidet. :)

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