Sehr geehrter Herr Scholle,
die Stadt Münster hat zum 1. Januar 2009 die Werberechte an die Wall AG vergeben. Ziel war es, die werbliche Nutzung städtischer Flächen unter stadtgestalterischen, denkmalpflegerischen sowie stadt- und verkehrsplanerischen Gesichtspunkten zu optimieren. Von einer solchen stadtbildverträglichen und leistungsorientierten Modernisierung sind insgesamt 561 Standorte für Werbeträger in der Innenstadt und den Stadtteilen betroffen.
Die Wall AG hat ein Gesamtkonzept erarbeitet, das von der Verwaltung standortbezogen auf seine Realisierbarkeit geprüft worden ist. Dazu haben Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, der Stadtwerke Münster GmbH und der Wall AG im dritten Quartal 2009 das Stadtgebiet bereist und die zur Modernisierung anstehenden Werbeträgerstandorte kritisch in Augenschein genommen.
Zu diesen Standorten gehörten auch die drei sogenannten Uhrensäulen am Ludgeriplatz, Servatiiplatz und Hauptbahnhof. Die Uhrensäulen sind ein altes Werbemedium, das den praktischen Nutzen der Zeitansage mit einer Werbebotschaft verbindet. Gerade am Standort Servatiiplatz haben viele Bürgerinnen und Bürger die Uhr geschätzt, waren sie doch auf dem Weg in die Innenstadt stets zeitlich bestens informiert. Auch ich habe diese Uhr als vorbeifahrender Radfahrer vermisst. Die Werbefläche an der Uhrensäule war aber so klein, dass sie nicht vermarktet werden konnte: Es bestand schlicht und einfach keine Nachfrage.
Die Verwaltung hat letztendlich der Errichtung der Plakatsäule an gleicher Stelle zugestimmt, da die Belange des Denkmalschutzes, die Regelungen der Altstadtsatzung, stadtgestalterische Aspekte und die Gesichtspunkte der Verkehrs- oder Sichtbehinderung einem Austausch nicht entgegen standen.
Gleichzeitig ist die Wall AG um eine technische Prüfung gebeten worden, im oberen Kranz der Plakatsäule am Servatiiplatz wieder eine elektronische Uhr zu installieren. Diese Prüfung ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Mit freundlichen Grüßen