Sehr geehrte Frau Neuhaus,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Es ist leider richtig: Bei Großveranstaltungen wie dem Rosenmontagsumzug kommt jedes Jahr wieder eine große Menge Müll zusammen, darunter auch viele Flaschen und Glasscherben. Die von Ihnen genannten 10 Tonnen kann ich so aber nicht bestätigen. Nach Auskunft der für die Aufräumarbeiten zuständigen Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) wurden nach dem karnevalistischen Treiben am Rosenmontag in diesem Jahr insgesamt 20 Tonnen Müll zusammengekehrt, ungefähr 7 Tonnen davon waren Glas.
Aber unabhängig davon, wie viele Tonnen letztendlich zusammengekommen sind – unser Anliegen als Stadtverwaltung ist es selbstverständlich, diese Mengen weiter einzugrenzen. Dazu platzieren die Abfallwirtschaftsbetriebe auch beim Rosenmontagsumzug große Container für Glasflaschen auf dem Veranstaltungsgelände. In diesem Jahr waren neun dieser Behältnisse an der Zugstrecke postiert. Mit Kampagnen wie dem Star-Waste-Team, das sich der Mission „Krieg den Scherben“ und „Feste ohne üble Reste“ verschrieben hat, versuchen wir darüber hinaus, die Gäste der Veranstaltungen stärker für das Thema Müllentsorgung zu sensibilisieren.
Die von Ihnen geforderte Einführung eines Glasverbots wurde ebenfalls intensiv geprüft, aber letztlich aus rechtlichen Gründen verworfen. Nach Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen muss für die Einführung eine sogenannte abstrakte Gefahr durch das Benutzen von Glasbehältnissen vorliegen. Diese wäre gegeben, wenn in Münster beispielsweise regelmäßig erhebliche Verletzungen oder Sachbeschädigungen durch Glas verursacht worden wären. Das ließ sich – zum Glück – nicht in ausreichendem Maße feststellen.
Mit freundlichen Grüßen