Der Betrieb der Plattform wurde eingestellt. Es können daher leider keine weiteren Beiträge veröffentlicht oder bewertet werden. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen jedoch auch weiterhin zur Information zur Verfügung.

Archiviert
Autor C. Holzapfel am 08. Oktober 2007
8386 Leser · 27 Stimmen (-7 / +20)

Aktuelles

Paltz des 17.Juni 1953 in Berlin

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,

jedes Jahr nehme ich als Vertreter der Teilnehmer vom Volksaufstand 1953 an den Feierlichkeiten der Bunderegierung und des Senats von Berlin auf dem Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding teil. Nicht nur Minister der jeweiligen Bundesregierungen, sondern auch Vertreter von Fraktionen Ihres Hauses betonen seit Jahrzehnten zu recht die enorme Bedeutung des Aufstandes für Deutschland und Europa.
Als im Jahre 2005 die Foto-Tafeln vom heutigen Bundesfinanz- ministerium mit rein formaler Begründung entfernt wurden, die in hervorragender Weise an dieses Ereignis erinnerten, protestierten wir mit einem neuntägigen Hungerstreik gegen diese Missachtung der Geschichte. Die damalige CDU-Franktionsvorsitzende im Bundestag und heutige Bundekanzlerin sicherte in einem Schreiben ihre Unterstützung für eine gegeignete Erinnerung an diesem Ort zu, was seinerzeit entscheidend für den Abbruch des Hungerstreiks war.

Wir haben zu Beginn dieses Jahres daher vorgeschlagen, den Platz vor dem Bundesfinanzministerium, auf dem am 16.Juni 1953 zum Generalstreik aufgerufen wurde, entsprechend als "Platz des 17.Juni 1953" zu benennen, um die Erinnerung an diesen Großen Tag in der deutschen und europäischen Freiheitsgeschichte 17 Jahre nach der Einheit wieder an den Ort des Geschehens zurückzuholen.
Der Regierende Bürgermeister wie das Bundesfinanzministerium haben dieser Benennung zwischenzeitlich zugestimmt, lediglich das Bezirksamt Mitte von Berlin widersetzt sich einer Würdigung dieses historischen Ereignisses.
Welche Möglichkeit sehen Sie, sehr geehrter Herr Bundestags- präsident, namens des Deutschen Bundestages in diese immer unwürdiger werdende Debatte einzugreifen und seitens Ihres Hauses in geeigneter Weise die Dringlichkeit einer "Rückkehr der Geschichte" an ihre Ursprungsorte hervorzuheben?
Unser Verein ging aus dem "Komitee 17.Juni" hervor, der von Aufstandsteilnehmern unmittelbar nach dem Aufstand in Westberlin gegründet und am 3.Oktober (sic!) 1957 in das Vereinsregister eingetragen wurde. Wir hatten die Hoffnung, zum 17. Jahrestag der Wiedervereinigung und 50. Jahrestag unseres Vereins die Benennung feierlich durchführen zu können. Wir hoffen nun, dass dies mit Ihrer Hilfe und der Unterstützung des Deutschen Bundestages zum nächsjährigen 17.Juni geschehen kann.
Die Zuständigkeit des Deutschen Bundestages sehen wir in dieser Angelegenheit als gegeben an, da der 17.Juni 1953 in seiner Bedeutung nicht auf die Zuständigkeit einer Bezirksverwaltung reduziert werden kann, sondern Anliegen des ganzen Deutschen Volkes und damit seiner repräsentativen Vertetung sein muß.

Mit freundlichen Grüßen
Carl-Wolfgang Holzapfel
Vorsitzender VEREINIGUNG 17.JUNI 1953 e.V.

+13

Die Abstimmung ist geschlossen, da der Beitrag bereits archiviert wurde.