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Beantwortet
Autor Klaus Gebermann am 05. Februar 2009
9129 Leser · 202 Stimmen (-5 / +197)

Aktuelles

Verhalten des Papstes

Sehr vereehrter Herr Bundestagspräsident,

das Verhalten des Papstes in Zusammenhang mit der Pius-Bruderschaft (und eines Holokaustleugners) wird heftig diskutiert und kritisiert. Auch von Ihnen habe ich hierzu ein Kommentar gelesen, und zwar im Spiegel. Allerdings unterstellen Sie, der Papst habe von der Einstellung Williamsons nichts gewusst! ("Natürlich stehen die unglaublichen Einlassungen des englichschen Bischofs Williamson zum Holocaust in keinem Zusammenhang mit der Entscheidung des Papstes") (Spiegel Nr. 6, S. 43).

Wie kann es sein, dass der Papst nicht über die kruden Ansichten des Bischofs aufgeklärt wurde? Wo sehen Sie ein Versagen? Im Vatikan? Bei den Beratern des Papstes? Und, was mich fast noch mehr interessiert: Können Sie sich eine Möglichkeit vorstellen, wie der richtige und wichtige Dialog der Annährung zwischen Juden und katholischer Kirche wieder in Gang kommen soll unter diesen Voraussetzungen?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Klaus Gebermann

+192

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Antwort
aus dem Bundestag am 07. Mai 2009
Bundestagspräsident

Sehr geehrter Herr Gebermann,

bitte erlauben Sie mir, Ihre Frage mit einem Hinweis auf ein Interview zu beantworten, in dem Prof. Dr. Lammert seinen Standpunkt ausführlich dargelegt hat. Sie können es hier nachlesen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturfragen/916526/.

Der Bundestagspräsident kann gut verstehen, dass die Entscheidung des Vatikans auf jüdischer Seite – wie ja auch bei vielen Katholiken – Irritation und Kritik hervorgerufen hat. Er ist dennoch zuversichtlich, dass die katholische Kirche und die jüdischen Organisationen ihren Dialog weiterführen werden. Ratschläge dazu von politischer Seite hält er jedoch weder für hilfreich noch für angemessen.

Mit freundlichen Grüßen

Abteilung Presse und Kommunikation