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Beantwortet
Autor Ralf Czyborra am 15. November 2007
6839 Leser · 390 Stimmen (-64 / +326)

Bundestagsabgeordnete

Bürgerwunsch

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Dr. Lammert,

seit vielen Jahren, ich bin nun 44 Jahre alt, verfolge ich mit sehr großem Interresse die Arbeit der Politik insbesondere der einzelnen gewählten Volksvertreter.

In den letzten Jahren drängt sich mir immer mehr der Verdacht auf das die Politischen Mandatsträger sich in ihrer Denk- und Arbeitsweise immer weiter von ihren Arbeitgebern den Wählern entfernen.
Ich verfolge sehr häufig Politische Debatten in denen mehr und mehr die Reallität so verkannt und verdreht wird das man sich fragen muß ob einige "Volksvertreter" nicht auf diesem Planeten leben, oder sich nicht verantworten wollen.
Da werden Schuldzuweisungen gemacht nach dem Motto Partei XY hat diese oder jenes beschlossen wir aber nicht, also sind wir nicht verantwortlich.
Ich verlange als Bürger aber das Politik zum Wohle des Bürgers und nicht zur Egobefriedigung einer Partei oder eines Mandats gemacht wird.
Politik sollte nicht selbstzweck sein!

Mein größter Wunsch ist es deshalb einmal in Ihrem Hause vor meinen und von allen anderen gewählten Abgeordneten insbesondere der Bundeskanzlerin die Lebenssituation eines normalen einfachen Bürgers der von den politischen Entscheidungen immer mehr belastet und eingeschränkt wird darzulegen.
Ich denke bessere Politik kann es nicht geben als dass ein Bürger an der Basis direkt angehört wird.
Die sonstigen Möglichkeiten eines Wählers wie Eingaben, Anfragen usw. sind doch mehr als nutzlos und finden kein Gehör.

Demokratie würde bedeuten das die Abgeordneten meinem Ansinnen zustimmen, und nicht nur alle 4 Jahre auf mein Kreuzchen warten.

Ich bedanke mich vorab, falls Sie persönlich mein Schreiben erhalten ( was ich nicht so ganz glaube) für Ihr interresse und wünsche Ihnen alles Gute.

MfG

R. Czyborra

+262

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Antwort
aus dem Bundestag am 30. November 2007
Bundestagspräsident

Sehr geehrter Herr Czyborra,

vielen Dank für Ihr Interesse an der Arbeit des Deutschen Bundestages und Ihren Wunsch nach direktem Kontakt zu den gewählten Abgeordneten.

Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, ihre politische Meinung den Entscheidungsträgern in der Bundespolitik zur Kenntnis zu geben
– etwa durch den Besuch von Bürgersprechstunden der für ihren Wahlkreis zuständigen Bundestagsabgeordneten, durch Briefe an die Fraktionen des Deutschen Bundestages oder einzelne Bundestagsabgeordnete, oder – sofern sie eine konkrete Bitte oder Beschwerde äußern wollen – durch die Eingabe einer Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Von diesem verfassungsrechtlich garantierten Recht haben allein im letzten Jahr mehr als 16.000 Bürgerinnen und Bürger Gebrauch gemacht. In der Kommunikation zwischen Politik und Bürger gibt es sicher noch manches zu verbessern. Pauschale Urteile, die Politikerinnen und Politiker würden die Probleme der Bürgerinnen und Bürger weder kennen noch deren Kritik wahrnehmen, sind aber unzutreffend.

Was die streitigen Auseinandersetzungen in vielen Parlamentsdebatten angeht, so müssen diese sowohl Wähler als auch Gewählte aushalten. Denn Demokratie ist kein Verfahren zur Vermeidung sondern zum geordneten Austragen von Streit, also zur Herbeiführung mehrheitlich getragener Lösungen.

Mit freundlichen Grüßen

Abteilung Presse und Kommunikation