Sehr geehrter Herr Hegele,
Ihr eigenes Schicksal und auch dasjenige anderer Kinder und Jugendlicher, die in Heimen der früheren Bundesrepublik Deutschland Schläge, Demütigungen, Missbrauch und Zwangsarbeit erdulden mussten, sind sicher schwer zu ertragen. Wir hoffen, dass die psychologische Behandlung Ihnen hilft, die leidvollen Geschehnisse so weit wie möglich zu verarbeiten.
Der Bundestag befasst sich derzeit mit Petitionen von ebenfalls betroffenen ehemaligen Heimkindern. Diese fordern insbesondere eine offizielle Anerkennung des erlittenen Unrechts sowie Entschädigungen. Auch eine eventuelle Ausweitung ihrer Rentenansprüche auf die Zeit, in der sie gearbeitet haben, aber nicht bezahlt worden sind, ist Gegenstand des laufenden Petitionsverfahrens. Die Abgeordneten des Petitionsausschusses messen der Aufarbeitung dieser Schicksale große Bedeutung bei. Dies zeigt sich u.a. darin, dass die Petenten Ende 2006 den Mitgliedern des Petitionsausschusses persönlich von ihren Erlebnissen berichten konnten, was ein Novum in der Arbeit dieses Ausschusses darstellte. Die Aufarbeitung, Dokumentation sowie rechtliche Beurteilung der beschriebenen Missstände braucht allerdings Zeit. Eine weitere Anhörung soll voraussichtlich Anfang 2008 stattfinden. Die Ergebnisse des Petitionsverfahrens bleiben also abzuwarten.
Aber auch in verschiedenen Bundesländern, in deren Zuständigkeit die erhobenen Forderungen oftmals fallen, wird versucht, das den ehemaligen Heimkindern widerfahrene Unrecht aufzuarbeiten und Möglichkeiten der Entschädigung zu finden. Die jeweiligen Träger der Heime werden dabei miteinbezogen.
Mit freundlichen Grüßen