Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Marie Folkers am 03. Oktober 2007
19541 Leser · 2 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Kernkraftwerke vs. Braunkohlekraftwerke

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich frage mich schon seit langem wie die Regierung es einerseits verantworten kann die laufenden Kernkraftwerke in den nächsten Jahren still zu legen während sie andererseits immer mehr Geld in den Bau von Braunkohlekraftwerken investiert, die große Mengen an CO2 und anderen Schadstoffen ausstoßen. Auf diese Weise wird es Deutschland sicherlich nicht gelingen eine wahre Vorreiterrolle bei der Debatte um die Klimaerwärmung einzunehmen. In Deutschalnd passiert nach wie vor viel zu wenig. Es sollte uns und Ihnen nicht darum gehen Deutschland an anderen Nationen zu messen sondern viel eher wirklich etwas zu bewegen und zu handeln, um effizientere Energievarianten auf den Markt zu bringen und das Bewusstsein der Menschen zu erreichen! Ich hoffe, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, dass ihre Versprechen und Pläne nicht in der Luft zu Staub verpuffen. Handeln Sie! Machen Sie Druck!

Mit freundlichen Grüßen

Marie Folkers

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 16. Oktober 2007
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Folkers,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Kein anderes Industrieland ist seinen Klimaschutzverpflichtungen so nahe gekommen wie Deutschland: Für die Erreichung der Kyoto-Vorgabe von 21 Prozent weniger Kohlendioxid bis 2012, gemessen an den Zahlen von 1990, fehlen heute nur noch drei Prozent.

Was die Kernkraft anbetrifft: Zwischen den drei die große Koalition tragenden Parteien CDU, CSU und SPD bestehen hinsichtlich der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung unterschiedliche Auffassungen. Deshalb kann die am 14. Juni 2000 zwischen Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmen geschlossene Vereinbarung und können die darin enthaltenen Verfahren sowie die dazu in der Novelle des Atomgesetzes getroffene Regelung nicht geändert werden.

Die deutschen Klimaschutzziele können auch ohne Atomkraft erreicht werden: Erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz sind die Alternativen.

Es ist nicht zu übersehen, dass Braunkohle besonders CO2-intensiv ist. Aber es ist auch klar, dass wir auf diesen Energieträger zumindest mittelfristig nicht ganz verzichten können - trotz Förderung der erneuerbaren Energien sowie der Kraft-Wärme-Kopplung. Deswegen hat die Bundesregierung in Gesprächen mit der Energiewirtschaft erreicht, dass diese 30 Mrd. Euro in neue CO2-ärmere Kraftwerke und Infrastruktur investiert.

Die Bundesregierung unterstützt darüber hinaus die Entwicklung und Erprobung von CCS-Technologien. Diese Technik soll bis 2020 zur Marktreife gebracht werden. Als Carbon Capture and Storage (CCS) wird die Abtrennung von Kohlendioxid aus Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen oder Industrieanlagen und dessen anschließende sichere Lagerung in der Erde bezeichnet.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Thomas Krieger
    am 25. Oktober 2007
    1.

    Also ein bisschen Weg vom Thema aber ich lese gerade den dritten Artikel der Beantwortet wurde, und lese jedesmal

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

    Ich würde mir wünschen nicht schon wieder durch so etwas wie direkzu.de sprachlich in eine Falle gelockt werden, wo ich denke ich würde wirkliche Entscheidungsträger ansprechen können.

  2. Autor Tobias Marx
    am 02. Dezember 2007
    2.

    Das ist das Problem der Seite. Sie sind direkt zur Presseabteilung gekommen, und nicht direkt zur Kanzlerin. Aber mit Glück leitet eventuell mal ein Angestellter aus der Presseabteilung den einen oder anderen guten Gedanken über mehrere Ecken indirekt an die Kanzlerin weiter ? Im Prinzip kann man sich auch direkt an die Presseabteilung wenden, und muss nicht erst hier darüber abstimmen lassen.

  3. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.