Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Dorothea Klatt am 12. Oktober 2007
13487 Leser · 4 Kommentare

Arbeitsmarkt

Für Paul. Von Deutschland.

Sehr geehrte Frau Merkel,

an 5 Tagen in der Woche gehe ich punkt 6Uhr aus dem Haus zur Arbeit und an 5 Tagen in der Woche begegnet mir dabei ein riesiges Plakat mit folgendem Aufdruck: FÜR PAUL VON DEUTSCHLAND. DIE RENTE AB 67-FÜR SEINE ZUKUNFT.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich weder Arbeitsscheu, noch von Natur aus faul bin. Ich arbeite gern für mein monatliches Gehalt, schätze den Sozialstaat sehr, mit all seinen Problematiken, Schulden und seinem sicher gespannten Netz.

Jedoch bin ich 25 Jahre alt, schreibe gerade meine Diplomarbeit, arbeite nebenher seit 5 Jahren und werde in 42 Jahren in Rente gehen. Auch diese Reform habe ich als mündiger Bürger hingenommen und sehe sie als Notwendigkeit. Schaue ich mich jedoch in meiner eigenen Familie um: mein Großvater konnte einen Lebensabend von 10 Jahren genießen, meine Mutter zahlt seit ihrem 24.Geburtstag in alle Sozialversicherungen ein (ohne Unterbrechung), ihre Geschwister ebenso. 26 Jahre harter Arbeit hinterlassen ihre Spuren. Und ich?

Die Rente mit 67 ist nicht meine Zukunft und doch werde ich es meiner Mutter gleich tun. Auf ihrer und meiner Generation lastet eine hohe Verantwortung die mit dem oben zitierten Werbespruch wohl kaum ernst genommen wird. Ich finde diese Plakate sind der absolute Hohn. Offensichtlich wird hier versucht, die negativ gestimmte Meinung der Bevölkerung bezüglich eines Themas still und heimlich zu unterwandern. Jedoch werde ich morgen nicht um 6Uhr aus dem Haus gehen und Deutschland dankbar sein, für 2 weitere Arbeitsjahre!

Diese Plakate gehören nicht auf Deutschlands Straßen!

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Alexander Heuer
    am 19. Oktober 2007
    1.

    bei der rente mit 67 kann sich noch viel ändern, somal die diskussion um die recht schwer arbeitenden ja noch nicht vom tisch ist, die können ja nicht mehr als richtig alte leute hier noch im stahlwerk arbeiten, deswegen kann heute nicht sagen das man bis 67 arbeiten muss

  2. Autor Sabine Schwenk
    am 01. November 2007
    2.

    Hallo Alexander H.,
    glauben Sie das juckt irgend jemanden in der Bundesregierung oder gar in der Wirtschaft? Man kann ja mit 60 Jahren in Rente gehen, mit Abzug versteht sich. Denke mal, das die Rente mit 70 Jahren schon in der Schublade liegt. Man muss sparen, das tut man am Bürger. Es kann auch sein, dass wir alle, habe auch noch gut 12 Jahre zu arbeiten. Es kann sich also noch sehr viel ändern, zum Nachteil von uns Bürgern.

  3. Autor Dorothea Klatt
    am 02. November 2007
    3.

    Ich denke, über die Rente mit 67Jahren kann man verzweifelt, traurig oder auch glücklich sein.
    Jedoch: diese Reform wurde durchgedrückt, um die jetzige Situation (Sozialsystem) zu stabilisieren. Also eine dringende Maßnahme, um das Kollabieren des Rentensystems zu verhindern ("Adenauer sei Dank!"). Und somit ist es eine Frechheit, das uns dies nun Werbewirksam als grandiose Errungenschaft für die Zukunft verkauft wird.

  4. Autor Karsten Bergemann
    am 02. November 2007
    4.

    Solch ein komfortables Sozialsystem wie wir es hier in Deutschland besitzen, kostet natürlich einiges (Geld, Reformen usw). Und ich denke, dass viele Bürger dazu bereit sind, dies in Kauf zu nehmen, ABER NUR DANN: wenn dies auch ehrlich von der Politik diskutiert und verhandelt wird.

  5. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.