Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Victoria Volke am 21. Oktober 2007
15659 Leser · 6 Kommentare

Gesundheit

Rauchen

Sehr geehrte Bundeskanzlerin,
das Thema Rauchen bestimmt das Leben von jedermann. Ich lebe seit meiner Geburt in einer Raucherfamilie. Zunächst haben meine Eltern das Rauchen nach der Geburt meiner Schwester und mir kurzzeitig aufgegeben. Jedoch als wir heranwuchsen begannen sie wieder Zigaretten zu konsumieren.
Schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zigarette das beliebteste Tabakprodukt. Schon immer gab es ein Für und Wider, jedoch werden strenge öffentliche Maßnahmen erst jetzt ergriffen. In den 70ern kamen erste Erkenntnisse, dass Rauchen nicht nur für den Raucher selbst, sondern auch für den Nichtraucher gefährdend ist. Die Sucht rückt in den Vordergrund. Rauchverbote in Bahn und Bus. Ein ständiges Argumentieren und Aussprechen von Verboten.
Das wirkliche Handeln durch in der Öffentlichkeit stehende Personen kommt spät.
Rauchen war, als es mich zum ersten Mal konfrontierte, zunächst ab 16 Jahren. Ich selbst kam schon mit 11 Jahren an Zigaretten und versuchte mich auch gleich. Und ich gebe offen zu, dass es aus dem einfachen Grund der Gruppenzugehörigkeit war.
Immer mehr junge (!) Leute in meinem Umfeld fingen an, wo ich es schon längst wieder aufgegeben hatte. Mit Gründen wie "das ist cool", "so nehme ich ab" oder die einfache Rebellion gegen die ständigen Verbote der Eltern und Vorbehalte der Lehrer erklärten sie ihr Tun. Jetzt sind wir alle fast 18 und das Verbot, dass jetzt nur noch ab 18 geraucht werden darf, kommt reichlich spät. Die Warnungen auf Zigarettenpackungen zeigen bei einem wirklichen Raucher keine Wirkung, denn ein wirklicher Raucher raucht aus vollem Bewusstsein, nicht aus purem Übermut. Die Vorbildwirkung herrscht immer noch vor. Lehrer, Eltern, Politiker, Adlige sie alle ein Vorbild mit Zigarette in der Hand. Mir reicht eine einfache Erklärung, warum erst so spät tatkräftig gegen Rauchen gekämpft wird?

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Sylvia Laue
    am 22. Oktober 2007
    1.

    Die Regierung hat doch gar kein Interesse daran - schließlich bringt Tabak Steuergeld ein. Mir fällt auf, daß insbesondere im Öffentlich rechtlichen Fernsehen mehr denn je, demonstrativ fast, geraucht wird. Das ist indirekte Werbung durch Suggestion - finanziert mit unseren GEZ-Euros.

  2. Autor Willi Mayer
    am 24. Oktober 2007
    2.

    Aufgrund meines grenznahen Wohnortes bin ich öfters in Frankreich. Anfang Oktober besuchte ich eine Veranstaltung in einer Gemeindehalle. Auf den Tischen standen keine Aschenbecher, dafür prangte an einer Wand gut sichtbar ein Schild mit durchgestrichener Zigarette. Es bestand also Rauchverbot. Und niemand der vielen Gäste meckerte darüber. Der eine oder andere verdrückte sich schon mal nach draußen.

    Wie man mir sagte, gilt das gesetzliche Rauchverbot ab 1. Januar 2008 auch in allen Gaststätten. Ausnahmen seinen keine vorgesehen.

    Und niemand in Frankreich muckt auf.

    Länder, die ein Rauchverbot in Gaststätten schon länger durchgesetzt haben, durften die Erfahrung machen, dass die Umsätze in den Kneipen stiegen. Offenbar fühlen sich viel mehr Menschen durch den Tabakgestank davon abgehalten, eine Kneipe aufzusuchen, als andererseits Menschen eine Kneipe nur wegen der Möglichkeit, zu rauchen, betreten.

  3. Autor Michael R.
    am 26. Oktober 2007
    3.

    @ Willy Mayer

    Das es höhere Umsätze in Kneipen gibt, in denen nicht geraucht wird ist doch wohl Unsinn. Viele Gastronomen hier haben mittlerweile so wenig Umsatz das der eine oder andere bald sein Geschäft schließen kann.
    Und wenn sich hier Nichtrauchr hinstellen und sich über rauchende Mitmenschen aufregen, aber dann über Toleranz sprechen wird mir übel.
    Ebso die Tatsache das die Steuerausfälle nun auch von den Nichtrauchern finanizert werden müssen sollte langsam auch den dümmsten wachmachen.
    Oder ist für den Nichtraucher der Krankenkassenbeitrag gesenkt worden?
    Also meiner nicht!
    Ich frage mich dann auch, warum Alkohol noch nicht verboten ist, denn hier gibt es ja auch wohl mehr als genug Kranke.
    Von den Verkehrstoten ganz zu schweigen...

  4. Autor Sabine Schwenk
    am 30. Oktober 2007
    4.

    Liebe Viktoria Volke,

    Sie monieren, dass nicht schon viel früher gegen den blauen Dunst vorgegangen wurde. Wissen Sie wie viel Gifte in Sachen sind, die Sie täglich am Körper tragen? Wissen Sie, wie viele Gifte sich in der Luft befinden die sie beständig einatmen? Woher kommen denn die unzähligen Krankheiten? Man regt sich über Raucher auf, weil uns das suggeriert wird, aber keinem fällt es auf, dass laufend neue unheilbare Krankheiten sich ausbreiten, die nichts mit dem blauen Dunst zu haben. Es werden Nichtraucher auf Raucher gehetzt, Gesunde auf Kranke, Junge Menschen auf die Alten, weil sie für deren Rente aufkommen müssen, Arbeitnehmer auf Arbeitslose oder auch umgekehrt.

    Ach übrigens, auch an der Tabakindustrie hängen Arbeitsplätze und nicht zu wenig.

    Herzliche Grüße

  5. Autor Victoria Volke
    am 31. Oktober 2007
    5.

    an alle
    Ihr habt alle recht mit euren Meinungen!
    Ich weiß das unzählige Gifte unser Leben bestimmen, das die Tabakindustrie einen rießigen Einfluss hat, das Umsätze sinken, weil Rauchverbot in den Kneipen herrscht.
    Ich bin einfach auf die Auswirkung auf Kinder ausgegangen. Ich selbst bin noch garnicht so weit davon entfernt. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Rauchen, aber warum schon 10 jährige an der Kippe hängen trotz jeglicher Verbote passt einfach nicht in meinen Kopf. Das Menschen ab einem bestimmten Alter selbst einschätzen können, was sie machen oder nicht machen, ist für mich völlig in Ordnung, aber nicht wenn so junge Menschen ihren Körper in der Wachstumsphase zerstören.
    In Dresden werden aktuell Auszeichnungen verliehen, dass eine Schule rauchfrei geworden ist. Ein großartiger Einfall, der viele Jahre zu spät kommt.
    Liebe Grüße Victoria Volke
    Eine wunde

  6. Autor Sabine Schwenk
    am 01. November 2007
    6.

    Wie in vielen Dingen probieren junge Leute und auch Jugendliche gerne aus. Es ist unerheblich ob das nun Rauchen ist oder Erfahrungen mit ihre Körper machen. Fakt ist das ALLE inclusive Kinder den Giften in der Luft, Bekleidung etc. ausgesetzt sind, ganz zu schweigen was eventuell beim Bau einer Schule an Schadstoffen verwendet wurde. Also, lasst die Raucher leben und die, die es probieren.
    Im Übrigen war ich 7 oder 8 Jahre alt, als ich meine erste Zigarette geraucht bzw. gepafft, vorerst auch die letzte, hatte. Meine Kinder haben sich auch die eine oder andere Zigarette von mir genommen und probiert.

    Unser System besteht fast nur noch aus Verboten, was dazu führt, dass man es heimlich macht.

    Herzliche Grüße
    S. Schwenk

  7. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.