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Arbeitsmarkt
Ist die Euphorie über die Zahlen am Arbeitsmarkt begründet?
Sehr geehrte Frau Merkel,
die BA verkündet 3.433.639 Arbeitslose im Oktober, das beste Ergebnis seit 12 Jahren. Doch das ist statistische Schönfärberei, denn bei genauerer Hinsicht wird deutlich, dass es andere Zahlen gibt, wenn man die Statistik der BA ein wenig genauer durchforstet. Dann findet man
Bedarfsgemeinschaften 3.651.047
Leistungsempfänger nach SGB II 7.103.800
Davon ALG II 5.160.589
Davon Sozialgeld 1.943.211
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 4.864.800 Stand August 2007
Im Nebenjob geringfügig entlohnte Beschäftigte 2.082.100 Stand August 2007
Leistungsempfänger nach § 428 SGB III 224.375 Stand Juli
Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II 321.719
Hinzu kommen diverse Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung, Arbeitslose in diesen Maßnahmen werden ebenfalls als nicht arbeitslos geführt.
Die mit Stand Juli und August angegeben Zahlen sind akute Zahlen, während die anderen Zahlen hochgerechnete Zahlen sind, weil verlässliche Zahlen in der Regel erst nach 3 Monaten vorliegen (so der Hinweis in den Statistiken) und meist nach oben korrigiert werden müssen. Hinzu kommen die Daten der Optionskommunen, die nicht erfasst sind, aber bei einigen Zahlen statistisch hochgerechnet wurden.
Meine Frage lautet also, warum verkünden BA und Politik am laufenden Band Erfolgsmeldungen, wenn die echten Zahlen doch beweisen, dass die als Erfolg gepriesene Zahl eindeutig unstimmig ist, weil man verschweigt, dass Leistungsempfänger nach § 428 definitiv ältere Arbeitslose (58 Jahre und älter) sind, die sich allerdings verpflichtet haben, zum frühest möglichen Zeitpunkt in Rente zu gehen und dafür von den mannigfaltigen Repressalien der so genannten Arbeitsvermittlungen (BA und ARGE) verschont bleiben?
Warum wird permanent verschwiegen, dass die als Ein Euro Jobs bekannten Arbeitsgelegenheiten keine Arbeitsverhältnisse sind (die Bezahlung ist eine pauschale Aufwandsentschädigung), diese Leute also nach wie vor arbeitslos sind? Warum wird verschwiegen, dass diese Arbeitsgelegenheiten den Steuerzahler wesentlich teurer kommen, weil sie den Steuersäckel nicht entlasten sondern durch zusätzliche Zahlungen an die Unternehmen und kommunalen Einrichtungen (im Schnitt 500 €), die diese Ein Euro Jobber beschäftigen der Haushalt extrem stärker belastet wird? Ist es eine Erfolgsstory, wenn die Zahl von fast 7 Millionen geringfügig Beschäftigten, also Leute in Mini- oder Midi-Jobs, entweder nach amerikanischen Verhältnissen des Working Poor nur durch die Ableistung mehrer Jobs (fast 2,1 Millionen) ein halbwegs annehmbares Einkommen erreichen, die ausschließlich geringfügig Beschäftigten zwar arbeiten, aber mit ergänzendem ALG II zu jenen Leuten gehören, die mit ihrem Arbeitseinkommen nicht einmal den Sozialhilfesatz verdienen? Wenn stolz verkündet wird, dass es 40 Millionen Beschäftigte gibt, davon aber nur 27 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wieder rund 7 Millionen mit ergänzenden Sozialleistungen, kann man dann wirklich von einer Erfolgsstory sprechen?
Ist es nicht in der Realität so, dass mit der Agenda 2010 und mit Hartz IV Instrumente geschaffen wurden, die dem Lohndumping in den unteren Einkommensklassen dienen und immer mehr Menschen in die Armut abdriften lassen? Ist es nicht so dass zahlreichen Arbeitslosen jegliche Leistung verweigert wird, aus den unterschiedlichsten Gründen und sie deshalb nicht als arbeitslos geführt werden (bekannt als graue Reserve)?
Ich jedenfalls betrachte die Aussagen der Herren Weise und Clever (BA) und der zahlreichen Politiker, allen voran Ihr Vize Müntefering, über die Erfolge als Lüge und pure Volksverdummung.
Gert Flegelskamp
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am 31. Oktober 2007
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am 31. Oktober 2007
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am 31. Oktober 2007
3.
am 01. November 2007
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Kommentar zu Kommentar 3 am 01. November 2007
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Kommentar zu Kommentar 4 am 01. November 2007
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am 01. November 2007
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am 03. November 2007
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am 05. November 2007
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