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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Jens G. am 07. November 2007
11062 Leser · 1 Kommentar

Wirtschaft

AUS GEBOTENEM ANSTAND

Werte Frau Merkel,

"Wirtschaftsweise halten Ihre Regierung für orientierungslos! Handlungsspielräume werden nicht genutzt, wegweisende Reformen in Frage gestellt, eine Richtung ist nicht zu erkennen: Schlechte Noten der Wirtschaftsweisen für die Politik der Bundesregierung", ist zu lesen.

So weit das aktuelle Urteil der bestellten Wirtschaftsweisen.
Vertrauen Sie darauf, dass das Urteil des Volkes nicht minder vernichtend ausfällt.

Wieso glauben Sie nur, sich und Ihren Kollegen satten zehn (10) Prozent mehr Bezug nehmen zu können.
Wieso glauben Sie nur, sich und Ihren Kollegen grundsätzlich mehr Bezug zusprechen zu dürfen.

Wofür?
Womit begründen Sie dieses Streben?
Wodurch wollen Sie es rechtfertigen?

Erzählen Sie mir jedoch bitte nichts von Gesetzen, wonach dieses so geregelt sei.
Zum einen gab es auch eine Rentenformel die gebeugt wurde und zum zweiten wäre es Ihnen und Ihren Kollegen ein leichtes, AUS GEBOTENEM ANSTAND DEM VOLK GEGENÜBER sich z.B. mit 0,5% am schwächsten Glied der Kette zu orientieren.

Freundlichst
J. Gustrau

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 04. Dezember 2007
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Gustrau,

Die Entscheidung zur Erhöhung der Abgeordnetendiäten stammt nicht von der Bundesregierung. Sie ist eine souveräne Entscheidung des Deutschen Bundestages. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Bundesregierung deswegen hierzu nicht Stellung nimmt.

Ihren Vorwurf, dass die Rentenformel „gebeugt wurde“, weisen wir zurück. Es geht darum, die gesetzliche Rente zukunftsfest zu machen – sowohl für die jetzigen Rentenbezieher als auch für die Beitragszahler und künftigen Rentner. Hierzu wurden in den vergangenen Jahren schmerzliche, aber unabdingbare Maßnahmen getroffen. Zentrales Element ist die schrittweise und langfristige Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis zum Jahr 2029.

Zum ersten Mal seit vier Jahren sind die Renten 2007 wieder gestiegen. Rund 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten seit Juli 0,54 Prozent mehr. Auch wenn die Erhöhung gering ausfällt, ist sie nach drei Nullrunden ein positives Signal.

Basis für die Anpassung der Renten ist die Entwicklung der Löhne und Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Rentenanhebung wurde durch die erfreulichen Entwicklungen bei Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Löhnen im Jahr 2006 möglich. Die gute Wirtschaftsentwicklung lässt auch für das kommende Jahr wieder eine Rentenerhöhung erwarten.

Die Bundesregierung setzt den Weg der notwendigen Reformen fort. Die Bundeskanzlerin sagte bei der Entgegennahme des Jahresgutachtens des Sachverständigenrates: „Wir werden das Erreichte nicht verspielen, weil es in unserem ureigenen Interesse ist, eine Politik für Deutschland zu machen, bei der die Menschen auch von der Reformdividende etwas haben.“

Mehr Informationen zum Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung – den sogenannten Wirtschaftsweisen – finden sie unter http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/orga/ziele.php

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Alexander Heuer
    am 07. November 2007
    1.

    die abgeordneten verhalten sich schon wie die konzernbosse mit ihren millionen gehältern, die spielen doch nur mit dem volk, und machen machtkämpfe, wir sollten wirklich mal am system an sich rütteln,
    vielleicht machen wirs wie die schweiz, wo erstmal alle bürger über neue regelungen abstimmen .....

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