Liebe Besucherinnen und Besucher,
seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.
Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.
Ihr Moderationsteam
Status der Beiträge
- Abstimmung läuft
- Abstimmung beendet
- Beantwortet
- Zur Beantwortung weitergeleitet
- Abstimmung beendet und archiviert
Soziales
"Gerechtigkeit"
Sehr geehrte Frau Merkel,
mit Interesse habe ich Ihre Rede beim 21. IG Metall Gewerkschaftstag gelesen. Darin verwenden Sie sehr häufig das Wort "Gerechtigkeit", wenn auch in verschiedensten Zusammenhängen.
Dazu stellt sich für mich folgende Frage:
Wie definieren Sie Gerechtigkeit? Was ist Gerechtigkeit? Wer entscheidet und beurteilt, was Gerechtigkeit ist? Wessen und welcher Maßstab wird dabei von und für wen angesetzt?
Um meine Frage/n ein wenig mehr zu verdeutlichen, erlaube ich mir das ein oder andere Zitat aus Ihrer o. g. Rede anzuführen und auch mit Nachfragen zu kommentieren.
Zitat: "Gerechtigkeit ist mehr als die Summe aller Einzelinteressen."
Frage: Ist die angedachte Diätenerhöhung der Abgeordneten mehr als die Summe der Einzelinteressen und deshalb GERECHTfertigt?
Zitat: "Meine Damen und Herren, gerechte Politik, das ist gerechte Politik für heute, ist aber auch gerechte Politik für die, die nach uns arbeiten werden, gestalten werden und zu entscheiden haben."
Frage: Wurde dann "gestern" eine ungerechte Politik gemacht, wenn Sie heute gerechte Politik für "heute" und "morgen" machen?
Zitat: "Wie kommen wir zu einer gerechten Verteilung des im übertragenen Sinne "großen Brotlaibs"?
Frage: Was ist daran GERECHTigkeit, wenn die einen ständig den "großen und immer größer werdenden Brotlaib" backen und herstellen, während die anderen - welche gar nicht an der Herstellung des Brotlaibs beteiligt waren und sind - die Verteilung nach eigenem Ermessen und Gutdünken ( evtl. einer "eigenen" Gerechtigkeit folgend ) vornehmen? Gibt es demnach dann unterschiedliche GERECHTIGKEITen?
Erste Voraussetzung für GERECHTIGKEIT ist m. E., dass Worten auch Taten zu folgen haben und dass "man" zu seinem Worte steht. Jene Form von Gerechtigkeit, bei welcher "man" vergißt, was "man" gesagt hat (...was schert mich mein Geschwätz von gestern?...) kann wohl kaum als GERECHTigkeit an sich bezeichnet werden.
Aber wie gesagt/gefragt interessiere ich mich für Ihre Definition von GERECHTIGKEIT und freue mich auf Ihre Antwort.
MfG
Robert Kroiß
Kommentare (1)Schließen
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.