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Abstimmungszeit beendet
Autor Peter Ohlerich am 01. Dezember 2009
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Familienpolitik

150 Euro bar oder als Gutschein - noch ein Fehler in der Bildungs- und Familienpolitik

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gern eine Frage stellen.

Unter einer anderen Bundesregierung wurde das Thema "Herdprämie" schon einmal ins Spiel gebracht. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, des negativen Einflusses auf die soziale und sprachliche Entwicklung von Kindern und dem extrem negativen Einfluss auf die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund wurde dieses Anliegen doch recht schnell fallengelassen. Dies alles geschah in dem Bewusstsein, dass hier nicht der Aufwand der betreuenden Personen "entlohnt" werden würde, sondern eher eine Flucht von diversen Bevölkerungsgruppen aus der Kindergartenbetreuung (und ähnliche) zugunsten des Geldes erfolgen würde.
An dieser Stelle würde mich interessieren, ob hier diese Argumente jetzt als irrelevant erscheinen, oder ob ggfs. eine weitere Verschlechterung der Bildungssituation in den Grundschulen (wo dann diese Aufgaben der Kindergärten aufschlagen und übernommen werden müssten) zumindest billigend in Kauf genommen wird.

Insbesondere viele Frauen in geringfügiger Beschäftigung werden auf diese Weise massiv diskriminiert, da Ihre Arbeit hier quasi Null-Lohn erhält: teilweise über 100 Euro im Monat Kindergartengebühren dagegen 150 Euro für das zu Hause bleiben(natürlich erkenne ich an, das hier durch die betreuenden Personen eine sehr wichtige Arbeit geleistet wird!). Macht bei einem 400 Euro-Job arbeiten für 150 Euro. Dann wird man vielfach feststellen, dass es das einfach nicht wert ist. Auf diese Weise werden dann wieder einmal Frauen, zwar nicht gezwungen, aber doch durch indirekte Maßnahmen hinter den Herd aus dem Arbeitsleben gedrängt. Bei mehr als einem Kind fällt die Rechnung noch viel schlechter aus!

Daher bitte ich Sie, mir darzulegen, ob es nicht doch sinnvoller wäre die notwendigen Mittel für die "Herdprämie" in eine bessere Kindergartenversorgung - am besten kostenlos wie in einigen Nachbarländern üblich - zu investieren.

Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Ohlerich