Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Robert Bonczyk am 23. Januar 2008
12584 Leser · 0 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

Warum wird Ökostrom nicht steuerlich gefördert?

Sehr geehrte Frau Merkel,

vor ca. einem Jahr bin ich auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, Strom zu 100% aus Wind- bzw. Wasserkraft von meinem Stromerzeuger zu beziehen. Mittlerweile bieten viele Energielieferanten diese Möglichkeit.

Begeistert habe ich meinen Stromtarif umgestellt und musste feststellen, dass er ca. 15% teurer ist als ein vergleichbarer Energiemix-Tarif mit Kohle- bzw. Atomkraft beim gleichen Anbieter.

Nun zu meiner Frage:

Warum wird 100%iger Ökostrom nicht steuerlich bezuschusst, um den Anreiz zum Schutz des Klimas in der Bevölkerung zu erhöhen?

Es ist sehr ärgerlich, einerseits einer der Wenigen zu sein, die sich bewusst für Ökostrom entscheiden, um das Klima zu schützen und auf der anderen Seite durch höhere Kosten dafür bestraft zu werden.

Ich würde mich freuen, wenn Sie zu diesem Anliegen Stellung nehmen würden.

Viele Grüße,

Robert Bonczyk

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 03. März 2008
Angela Merkel

ehr geehrter Herr Boncyk,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Ökostrom wird bereits durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Die Anlagenbetreiber erhalten für Ökostrom, den sie ins öffentliche Netz einspeisen, Vergütungen. Damit soll erreicht werden, dass sich der Energiemix in Deutschland zugunsten Erneuerbarer Energien verändert.

Bisher ist im EEG festgeschrieben, den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. Nach 2020 ist geplant, diesen Anteil kontinuierlich auszubauen.

Mit der Entscheidung, Ökostrom zu beziehen, kann jeder dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung zu erhöhen und den Treibhauseffekt zu reduzieren. Vergleiche zeigen, dass Ökostromtarife oftmals günstiger als die Standard- oder Grundversorgungstarife der lokalen Versorger sind. So können Sie Geld sparen und trotzdem die Umwelt schützen.

Wenn Sie einen höheren Tarif zahlen, dann sollten Sie noch einmal mögliche Angebote vergleichen. Unter http://www.verivox.de/power/oekostrom.asp können Sie sich über verschiedene Anbieter informieren. Oft beträgt der Preisunterschied zwischen einem Ökostrom-Angebot und dem Standardtarif aber nur wenige Euro im Monat.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung