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Beantwortet
Autor Julia Schumm am 01. Februar 2008
30361 Leser · 0 Kommentare

Familienpolitik

Warum wird Babynahrung höher besteuert als Hundefutter?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mich würde sehr interessieren, warum Babynahrung mit dem hohen Mehrwertsteuersatz besteuert wird, während z.B. Hundefutter mit dem niedrigen begünstigt wird?
Geht die Regierung davon aus, dass Säuglinge von der Muttermilch direkt aufs Leberwurstbrot umsteigen können? Oder gilt der fertige Brei als "Convenience" Food? Ich muss allerdings sagen, dass mir erstens als berufstätige Mutter die Zeit fehlt, jeden Tag drei verschiedene Breie zu kochen, dass zweitens die Produkte in der Frische und Qualität der Fertiggläschen oft schwer zu bekommen sind, und drittens ist Hundefutter dann ja wohl auch "convient" - das könnte man schließlich auch selbst aus Fleischabfällen zusammenrühren.
Aber bestimmt gibt es einen richtigen guten Grund dafür, und auf den bin ich schon sehr gespannt.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Julia Schumm

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 03. März 2008
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Dr. Schumm,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Für Babynahrung – Milchnahrung und auch Fertigbrei – gilt grundsätzlich der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent. Er gilt auch für Fertigprodukte, die aus Gemüse, Früchten und anderen Pflanzenteilen oder mit Fleisch zubereitet werden. Milchprodukte müssen mindestens 75 Prozent Milch enthalten. Und auch hypoallergene Babymilchprodukte werden nur mit 7 Prozent besteuert.

Allerdings gibt es Ausnahmen: Der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent wird bei Zubereitungen aus Frucht- und Gemüsesäften erhoben. Ebenso kann die volle Mehrwertsteuer bei Babynahrung mit Nahrungsergänzungsmitteln (meist in Pulverform) anfallen.

Die Liste der mit dem ermäßigt besteuerten Gegenstände finden Sie hier: http://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/anlage_2_82.html

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung