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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Martin Haspelmath am 15. März 2008
14219 Leser · 0 Kommentare

Innenpolitik

Ein Denkmal für die Opfer der neuen Kriege

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

aus der Bundesregierung kam vor einiger Zeit der Vorschlag eines Denkmals für die bei Auslandseinsätzen umgekommenen Bundeswehrsoldaten. Dafür gibt es bereits breite Unterstützung.

Aber seit dem Zweiten Weltkrieg denken wir in Deutschland auch an die Kriegsopfer auf der anderen Seite. Ein Denkmal nur für die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs wäre heutzutage undenkbar.

Im Kosovo-Krieg (1999) sind über tausend Serben umgekommen, im Afghanistan (seit 2001) weit über 15.000. Rein zahlenmäßig sind diese Opfer also viel größer als unsere, ähnlich wie im Zweiten Weltkrieg.

Meine Fragen:

1. Gibt es auch Überlegungen, ein Denkmal für ALLE Opfer der durch Deutschland und seine Verbündeten begonnenen Kriege von 1999 und 2001 zu errichten?

2. Wenn nicht, warum nicht?

Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen,
Ihr
Prof. Dr. Martin Haspelmath

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 22. April 2008
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Professor,

vielen Dank für Ihre Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Ihre Frage basiert auf einer Unterstellung, die wir entschieden zurückweisen: Die Bundesrepublik Deutschland hat keine „Kriege begonnen“ – weder allein noch gemeinsam mit ihren Verbündeten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung