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Abstimmungszeit beendet
Autor A. Holland-Cunz am 16. Dezember 2009
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Umwelt und Tierschutz

Klimakonferenz in Kobenhagen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich möchte Ihnen gerne eine Frage stellen:
Einleitung:

In Kobenhagen feilscht man um die Klimaschutzmilliarden. Dazu einige Gedanken:
Die Industrieländer haben über längere Zeit das meiste Öl verbraucht und den Co2-Anteil in der Luft klimaschädlich erhöht. Sie haben dafür nur die Förderkosten entrichtet und oft noch mit Öl verunreinigte Landschaften hinterlassen. Somit haben sie der Menschheit eine große Schuldenlast aufgebürdet, die nun abzutragen ist. Was heute an Geld aufzubringen ist, hatten wir uns eigentlich von den uns nachfolgenden Generationen nur geborgt. Im CDU-Grundsatzprogramm von 1994 steht: „Wir wollen, dass in Zukunft jeder die Kosten unterlassener Umweltvorsorge und Inanspruchnahme von Umwelt tragen muss, ...Das ist nur dann gewährleistet, wenn sich die Kosten in ökologisch ehrlichen Preisen niederschlagen. ...Wir streben auch im Verkehrsbereich ökologisch ehrliche Preise an.“ Wenn jeder die Kosten tragen soll, müssen zuerst die Ölkonzerne, aber letztendlich die Endverbraucher dafür gerade stehen. Vor Jahren gab es die Forderung, der Liter Benzin müsse 5 DM, also 2,5 Euro kosten. Wäre das der ökologisch ehrliche Preis und würde er gefordert, kämen die Klimaschutzmilliarden schnell zusammen. Viel drastischer ist das beim Flugbenzin/Kerosin. Es ist ja mineralölsteuerbefreit und kostet so nur ca. 1,00 Euro/Liter. Da es in großen Höhen verbrannt wird, gilt seine Klimaschädlichkeit als drei mal so hoch wie am Boden. Sein ökologisch ehrlicher Preis müsse also noch höher sein. Eine in die Zukunft gerichtete Politik solle daher den Menschen sagen: Leute, es ist unsere humane Pflicht die Treibstoffpreise kontinuierlich so weit zu erhöhen, bis wir diesen ökologischen Preis erreicht haben, z.B. jedes Jahr bei Benzin um 5 ct. und bei Kerosin um 10 ct je Liter,. Richtet euch darauf ein! Die Wirtschaft hätte dann auch Zeit zu reagieren. Natürlich kann dann weniger gefahren und geflogen werden. Aber so muss es ja auch sein, wenn das Klimaziel erreicht werden soll. Ich bin gewiss, dass sich bei solch verlässlicher moderater Preisentwicklung völlig neue Strategien entwickeln, wie sich lebenswertes Leben mit 80% weniger Öl bei uns gestaltet. Das gegenwärtige feilschen empfinde ich als unredlich.
Meine Frage:
Wieso stellt sich Deutschland nicht deutlich zu der von mir gesehenen Pflicht zur Kostenübernahme?
Wieso wird der besonders schädliche Flugverkehr nicht mit seinem ökologisch ehrlichen Preis belegt?
Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße
Adolf Holland-Cunz