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Beantwortet
Autor Sabine Daniels am 18. Februar 2010
11092 Leser · 0 Kommentare

Bildung

Sonderschüler- Kinder 3.Klasse?

Sehr geehrte Frau Merkel
Gerne würde ich ihnen eine Frage stellen.
In den Sonderschulen fand nun die Berufsberatung statt.Als Mitglied des Kreiselternrates bin ich direkt an der Basis.Unseren Kindern wurde ein Vorschlag unterbreitet den ich nicht mehr als Chancen Gleichheit bezeichnen mag.
Unseren Kindern wurde ernsthaft vorgeschlagen,nach Beendigung der Schulpflicht eine Maßnahme vom Arbeitsamt zu bekommen die max.6 Monate betrage,in einem Bereich wie z.B.Hauswirtschaft.(theoriereduziertes lernen)Danach sollen sie sich einen Job suchen.Ist das alles was unsere Kinder zu erwaten haben?Keine Ausbildung für Sonderschüler?Auch auf Nachfrage nach Ausbildungsstellen in einem Berufsförderungswerk wurde uns Betroffenen nur sehr ausweichend geantwortet. Kann dieses im Sinn der Regierung sein,noch mehr Hartz 4 Bezieher zu produzieren?Meiner Meinung nach brauchen wir auch diese Kinder schon allein auf dem Hinblick auf die Wirtschaft.Denn auch diese Kinder sind unsere Zukunft und sollten in die Rentenkasse einzahlen.Überall wird berichtet das die Kassen leer sind aber auch diesen Kindern eine Zukunft geben das sollte wohl das Ziel einer jeden Regierung sein

Mit freundlichem Gruß
Sabine Daniels

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 01. April 2010
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Daniels,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Zu der von Ihnen beschriebenen Berufsberatung für die Schülerinnen und Schüler der Sonderschulen können wir uns nicht äußern. Grundsätzlich ist es so, dass Bundesregierung, Wirtschaft und Bundesagentur für Arbeit jedem Jugendlichen, der dies will und dazu in der Lage ist, ein Qualifizierungsangebot unterbreiten. Diese Zusage aus dem Ausbildungspakt haben alle Partner des Pakts in den vergangenen Jahren eingelöst.

Dabei prüft die Berufsberatung jeden Fall individuell. Wie Sie wissen, gibt es Jugendliche, die den theoretischen Anforderungen einer regulären Ausbildung nicht gewachsen sind. Für diesen Personenkreis gibt es spezielle Ausbildungsangebote beispielsweise von Berufsförderungswerken oder zweijährige Ausbildungen mit verminderten theoretischen Anforderungen.

In der Regel schlägt die Berufsberatung bei Vermittlungsschwierigkeiten und Defiziten bei den Schulkenntnissen berufsvorbereitende Maßnahmen vor. Der beste Einstieg in eine Ausbildung sind die so genannten Einstiegsqualifizierungen. Vermutlich hat Ihre Berufsberatung auf diese sechsmonatigen Maßnahmen hingewiesen, die allerdings keineswegs nur zu einem Job führen können.

Es geht dabei um eine Art betriebliches Praktikum, bei dem die jungen Menschen nicht nur Grundlegendes, sondern auch die konkrete Arbeit im Betrieb kennenlernen. Wenn dann auch der Betrieb mit dem Jugendlichen zufrieden ist, stellt er ihn oftmals als Auszubildenden ein. Bis zu 70 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen so in den letzten Jahren zu einem Ausbildungsvertrag.

Sie sollten deshalb zusammen mit Ihrem Kind eine persönliche Beratung in der Berufsberatung in Anspruch nehmen. Dort wird man Ihnen sicher berufliche Perspektiven aufzeigen können.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung