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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor C. Fischer am 17. März 2010
11127 Leser · 0 Kommentare

Arbeitsmarkt

Hoffnung..?!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gern eine Frage stellen.

Ich habe gelesen das auch Sie am Ökumenischen Kirchentag in München teilnehmen werden.
Das freut mich,denn auch ich werde dabei sein.
Das Motto lautet : Damit ihr Hoffnung habt.

Es fällt sehr schwer sie nicht zu verlieren.
Ich arbeite als Leiharbeiterin in der Gastronomie,
und das sogar gerne weil ich die Abwechslung,
die Vielfalt der Gastronomie und meine Kollegen sehr mag.
Bin Single und habe immerhin einen Jahresvertrag.
Die Familienplanung hab ich mir bereits abgeschminkt,
einen Führerschein habe ich nicht,
denn ein Auto kann ich mir eh nicht leisten.
Im Urlaub war ich seit Jahren nicht,
für Freizeit oder einfach mal feiern gehen fehlt oft das Geld,
und es ist schon ein Highlight für mich mal Geld für's Kino zu haben.Und das mit 31!
Ein Alter in dem ich mir mein Leben komplett anders vorgestellt habe und es eigentlich in vollen Zügen geniessen sollte.
Hoffnunglosigkeit und Depression müssen jeden Tag auf's neue überwunden werden und es kostet enorm viel Kraft zu verstehen das andere mehr haben,obwohl man doch auch nicht mehr machen kann als arbeiten gehen.

Nun meine Frage an Sie:
Was tun Sie um jungen Menschen wie mir Hoffnung zu geben?
Woher können wir Hoffnung schöpfen und voller Vorfreude nach München reisen?

Ich freue mich auf Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen,

Carola Fischer

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 22. April 2010
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Fischer,

vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Es ist erfreulich zu hören, dass Sie eine Arbeit haben und sie Ihnen auch gefällt. Sicher wäre es auch schön, wenn Sie sich von dem Verdienst viele Ihrer Wünsche erfüllen könnten. Dafür ist jeder aber zunächst einmal selber zuständig. Der Sozialstaat fängt diejenigen auf, die hilfebedürftig sind und sich nicht aus eigener Kraft oder mit Unterstützung anderer ihren Lebensunterhalt sichern können. Wer also kein existenzsicherndes Einkommen hat, kann zum Beispiel aufstockende Leistungen beim Jobcenter beantragen. Alle Bürger können die Gewissheit haben, dass das soziale Netz im Fall der Fälle greift.

Durch den demografischen Wandel und den bereits einsetzenden Fachkräftemangel kommt es in Zukunft noch mehr auf die Fähigkeiten junger Menschen wie Sie an. Jeder wird gebraucht. Entscheidend für das berufliche Fortkommen sind eine gute Ausbildung und regelmäßige Weiterbildungen. Sie können Ihre Beschäftigungschancen durch eine berufliche Qualifizierung verbessern. Es gibt vielfältige Angebote, die auch die berufliche Weiterbildung von Arbeitnehmern in einem Beschäftigungsverhältnis fördern.

Ob eine Weiterbildungsförderung möglich ist, eine Berufsausbildung oder eine Umschulung sinnvoll erscheint – darüber sollten Sie vielleicht mit Ihrem Arbeitgeber und/oder Ihrer örtlichen Arbeitsagentur sprechen. Ziel des Beratungsgespräches mit den fachkundigen Berufsberatern ist, gemeinsam mit Ihnen das optimale Bildungsziel und die notwendige Dauer der Weiterbildungsförderung zu erarbeiten. Umfangreiche Informationen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung finden Sie auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de).

Sehr geehrte Frau Fischer, mit Ihnen freut sich auch die Bundeskanzlerin auf den Ökumenischen Kirchentag in München. Sie wird nach heutigem Stand am 14. Mai 2010 dort sein.

Wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung