Sehr geehrter Herr Leprich,
vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Zur DIW-Studie ist zunächst zu sagen, dass sie sich allein mit den Ansprüchen aus der Gesetzlichen Rentenversicherung befasst. Künftige Zahlungen aus anderen Alterssicherungsbausteinen wie etwa Pensionen, betrieblichen Zusatzrenten oder der Riester-Rente sind nicht in die Berechnungen mit einbezogen.
Die beste Vorsorge zur Vermeidung von Armut im Alter, und auch das zeigt die Studie klar auf, ist die Verringerung der Arbeitslosigkeit. Aus Sicht der Bundesregierung kommt deshalb der weiteren Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine besondere Priorität zu. Notwendig ist zudem die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Daher ist die Rente mit 67 richtig und notwendig.
Gegenwärtig ist Altersarmut kein akutes Problem. Nur 2,5 Prozent der über 64-Jährigen in Deutschland bezogen Ende 2008 Leistungen der Grundsicherung im Alter. Und: In den neuen Bundesländern gibt es sogar weniger Grundsicherungsempfänger als in den alten Bundesländern. Das deutsche Alterssicherungssystem hat sich bislang bewährt, gerade auch im Zusammenhang mit der Vermeidung von Altersarmut.
Die Bundesregierung verschließt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung nicht die Augen davor, dass das Risiko von Altersarmut steigen könnte. Wir nehmen das Thema sehr ernst. Dies unterstreicht auch der Beschluss im Koalitionsvertrag, eine Regierungskommission hierzu einzusetzen.
Es gilt, die sozialen Sicherungssysteme und die öffentlichen Haushalte zukunftsfest zu gestalten. Das muss generationengerecht stattfinden. Alle, egal ob jung oder alt, müssen dazu ihren Beitrag leisten. Nur so können die Lasten fair verteilt und als gerecht empfunden werden. Für die Alterssicherung ist und bleibt die gesetzliche Rentenversicherung die wichtigste Säule. Die Bundesregierung sagt aber auch deutlich, dass jeder rechtzeitig prüfen sollte, wie viel Geld er für seinen Ruhestand braucht. Sinnvoll und notwendig ist es daher, zusätzlich privat vorzusorgen und/oder eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen. Weitere Informationen dazu zum Beispiel unter www.altersvorsorge-macht-schule.de.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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