Sehr geehrter Herr Eckart,
vielen Dank für Ihren Beitrag, den wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sie werden verstehen, dass wir an dieser Stelle nur auf einige der Themen eingehen können, die Sie ansprechen.
Sie haben Recht, wenn Sie vor dem Hintergrund der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise mit Sorge auf die Staatsschulden auch bei uns in Deutschland verweisen. Es stimmt: Nur mit weniger Staatsverschuldung werden wir unseren Wohlstand erhalten, den Sozialstaat dauerhaft sichern, Arbeitsplätze schaffen - damit unsere Kinder eine gute Zukunft haben.
Genau deshalb hat die Bundesregierung vor kurzem ein großes Sparprogramm von fast 82 Milliarden Euro bis 2014 vorgestellt, das gleichermaßen sozial ausgewogen und wirtschaftlich vernünftig ist. Es konnte in Gang gesetzt werden, weil sich – auch dank der konjunkturstützenden Politik der Bundesregierung – die Wirtschaft wieder erholt und die Arbeitslosigkeit sinkt.
Wie zukunftsorientiert das Programm ist, zeigt sich daran, dass die Bundesregierung bewusst Investitionsausgaben weitestgehend sowie Bildung und Forschung von den Sparanstrengungen ausgenommen sind. Auch, weil Bildung der Schlüssel für soziale Gerechtigkeit und individuellen Aufstieg ist.
Das Programm ist ausgewogen und fair, weil jeder einen Beitrag leistet: Staat, Wirtschaft wie auch Bürgerinnen und Bürger. Beispielsweise trägt der öffentliche Dienst einen Teil der Last durch Senkung von Verwaltungsausgaben oder Stellenabbau in der Bundesverwaltung. Der Sozialbereich trägt etwa ein Drittel des Einsparvolumens – obwohl Sozialausgaben fast 55 Prozent des Bundeshaushaltes betragen. Ein weiteres Drittel leistet die Wirtschaft, u.a. durch den Abbau von Subventionen.
Gleichzeitig wahrt das Paket der Bundesregierung das soziale Gleichgewicht in Deutschland: Unser weltweit einmaliges Netz sozialer Leistungen bleibt erhalten. Denn es gilt, denen zu helfen, die dazu aus eigener Kraft nicht im Stande sind.
Zwei Beispiele, um das zu verdeutlichen: Die Rente unserer Rentnerinnen und Rentner bleiben natürlich geschützt. Der jährliche Zuschuss von 80 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse wird nicht gekürzt. Das Arbeitslosengelt und die längere Arbeitslosengeldzahlungen für Ältere bleiben ebenfalls unverändert.
Andererseits gehört es auch zum Grundgedanken eines solidarischen Gemeinwesens, nicht mehr benötigte Leistungen einzustellen. So hat der Bund den Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger eingeführt, als die Energiekosten Rekordhöhen erreichten. Die Situation hat sich erfreulicherweise entspannt – daher ist diese Zuschuss nicht mehr nötig.
Lesen Sie dazu auch:
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/...
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/...
Was Ihre Frage einer Neugliederung unseres Landes angeht: Gemäß Artikel 29 des Grundgesetzes kann das Bundesgebiet neu gegliedert werden, um zu gewährleisten, dass die Länder nach Größe und Leistungsfähigkeit ihre Aufgaben wirksam erfüllen können. Eine Neugliederung des Bundesgebietes ist gesetzlich zu regeln, die Bürgerinnen und Bürger müssen per Volksentscheid zustimmen.
Ein Neugliederungskonzept erscheint deshalb nur sinnvoll, wenn erkennbar wäre, dass sich eine Mehrheit der politischen Kräfte in Bund und Ländern und der Bevölkerung dafür aussprechen würde. Da es sich bei der Neugliederung um ein Vorhaben von außerordentlicher politischer Tragweite handelt, kann sie nur auf der Grundlage einer breiten politischen Übereinstimmung durchführen.
Mehrfach haben wir in diesem Forum auch auf Nachfragen zu den der Diäten unserer Abgeordneten geantwortet. Das Grundgesetz bestimmt in Artikel 48 Absatz 3, dass Abgeordnete einen Anspruch auf eine angemessene, ihre Unabhängigkeit sichernde Entschädigung haben. Der Betrag der Entschädigung muss der Bedeutung des besonderen Amts des Abgeordneten und der damit verbundenen Verantwortung und Belastung gerecht werden. Außerdem muss er auch den Rang berücksichtigen, der dem Mandat im Verfassungsgefüge zuteil wird.
Weitere Details zum Thema Abgeordnetenentschädigung sowie zulässige Nebentätigkeiten finden Sie hier:
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/mdb_diaet...
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/mdb_diaet...
http://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete17/nebentaet...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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