Sehr geehrte Frau Schmid,
vielen Dank für Ihren Beitrag, den wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Tatsache, dass die Konjunktur wieder anzieht, immer mehr Firmen die Kurzarbeit beenden und Betriebe wieder neue Mitarbeiter einstellen, sollte Sie zuversichtlich stimmen. Wirtschaftswachstum führt zu mehr Beschäftigung.
Die erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und die Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung erhöhen auch Ihre Chancen, wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Fachkräfte werden gebraucht, Firmen machen daher auch immer mehr Angebote für familienfreundliche Arbeitszeiten. Sprechen Sie aber auch mit Ihrem Sachbearbeiter im Jobcenter und lassen sich über Maßnahmen der Förderung beraten. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört zur aktiven Arbeitsförderung.
Zum Thema Steuern: Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren die Bürgerinnen und Bürger entlastet, beispielsweise durch die Senkung der Lohnnebenkosten. Auch die Beiträge zu Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung sind stabil auf niedrigem Niveau geblieben.
Dass das Renteneintrittsalter steigen muss, hat mit der Alterung unserer Gesellschaft zu tun. Es werden immer weniger Kinder geboren. Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt ab. Kommen heute drei Erwerbstätige auf einen Rentner, wird das Verhältnis 2030 höchstens zwei zu eins sein. Gleichzeitig haben die Menschen in Deutschland eine viel höhere Lebenserwartung als früher. Das hat Folgen für die Rentenkasse.
Ziel muss es sein, die Zahl der Erwerbstätigen und Beitragszahler im Verhältnis zu den Rentenbeziehern zu erhöhen. Mit der Rente mit 67 hat Deutschland auf die Herausforderungen reagiert, die der demografische Wandel für Gesellschaft und Arbeitswelt mit sich bringt. Zugleich sind natürlich gesundheitsfördernde Maßnahmen notwendig, damit die Menschen auch länger arbeiten können. Immer mehr Unternehmen erkennen dies.
Das Paket zur Stabilisierung des Euro liegt in unmittelbarem deutschen Interesse. Wir tun das für uns selbst und für die nachfolgenden Generationen. Als Exportnation ist Deutschland daran interessiert, dass gerade der europäische Binnenmarkt durch die gemeinsame Währung vor Wechselkursschwankungen geschützt ist. Deutschland sendet damit ein klares Signal für Europa verbunden auch mit einem klaren Signal für künftig mehr Stabilitätskultur in der Eurozone.
Zugleich ist es wichtig zu betonen, dass wir in Deutschland nicht wegen unserer europäischen Nachbarn sparen müssen, sondern im eigenen Interesse. Wir müssen, auch im Interesse der nachfolgenden Generationen, unsere Verschuldung zurückführen.
Zur Griechenland-Hilfe haben wir in diesem Forum bereits in den vergangenen Wochen ausführlich Stellung genommen. Wichtig zu wissen ist, dass die Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm nur unter bestimmten Bedingungen fließen. Dazu zählen eigene Sparleistungen der Empfängerländer, aber auch die scharfe Kontrolle durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Einen Automatismus bei den Krediten gibt es nicht. Es fließt kein Geld, bevor nicht der Zweck geklärt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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