Sehr geehrter Herr Eberl,
vielen Dank für Ihre Ausführungen, die wir im Namen der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Bundeskanzlerin hat in den vergangenen Wochen mehrfach deutlich gemacht, dass sie das Projekt Stuttgart 21 für sinnvoll hält und unterstützt. Gleichzeitig begrüßt sie es, dass nun der Dialog zwischen den Gegnern und den Befürwortern des Bahnhof-Neubaus in Gang gekommen ist. Gegner und Befürworter trafen sich am 22.10. im Stuttgarter Landtag zu einem ersten Schlichtungsgespräch. Die Gespräche werden fortgesetzt.
Bei Stuttgart 21 geht es um eines der großen Zukunftsprojekte in Deutschland. Deutschland kann sich nicht verschließen, im Sinne einer nachhaltigen ökologischen Entwicklung Beiträge zu leisten und gerade auch im Verkehrsbereich Zukunftsfelder zu eröffnen. Es geht darum, offen für Fortschritte zu sein. Das bedeutet auch, in der Lage zu sein, Infrastrukturprojekte in bestimmten Zeitabschnitten fertigzustellen.
Im übrigen ist das Projekt „Stuttgart 21“ kein Bedarfsplanvorhaben. Der Bund beteiligt sich hieran finanziell mit einem Festbetrag in Höhe von 563,8 Mio. €. Das entspricht den Kosten, die für die Einbindung des Bedarfsplanvorhabens „Neubaustrecke Wendlingen-Ulm“ in den Knoten Stuttgart als „Sowieso-Kosten“ erforderlich gewesen wären. Über den genannten Festbetrag hinaus übernimmt der Bund für Stuttgart 21 keine Kostensteigerungen.
Nach neuen Berechnungen der DB AG belaufen sich die Gesamtkosten der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm auf rund 2,89 Mrd. €. Bisher war – mit Preis- und Planungsstand aus dem Jahr 2004 – von Gesamtkosten von 2,025 Mrd. € für den Neubau des insgesamt rund 60 km langen Streckenabschnitts ausgegangen worden.
Der Bund steht zu seinen Zusagen. Wir prüfen die Kostenplanungen und sind mit der Deutschen Bahn in enger Abstimmung, um die Finanzierung auch unter den Gegebenheiten der aktuellen Kostenschätzungen sicherzustellen. Es gibt keine Verhandlungen mit Baden-Württemberg über eine Beteiligung an den Mehrkosten. Nach den vorliegenden Zahlen ist die Neubaustrecke wirtschaftlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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