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Beantwortet
Autor Markus Daniel am 01. November 2010
11557 Leser · 0 Kommentare

Arbeitsmarkt

Fachkräftemangel

in den letzten Tagen und Wochen kam vermehrt die Diskussion über einen "Fachkräftemangel" in den Medien auf

Bevor man von "Fachkräftemangel" spricht, möchte ich von Seiten der Politik doch gerne mal wissen, wodurch "Fachkräfte" im politischen Sprachgebrauch definiert werden?
Bin ich eine Fachkraft wenn ich einen Beruf erlernt habe ?
Bin ich nach 2 ergänzenden Berufsausbildungen eine
Fachkraft ?
Bin ich eine Fachkraft wenn ich einen Gesellen- /
Facharbeiterbrief habe?
Bin ich eine Fachkraft wenn ich einen Meisterbrief habe?
Bin ich eine Fachkraft wenn ich die Technikerschule besucht
und bestanden habe ?
Oder bin ich erst eine Fachkraft wenn ich ein Studium
erfolgreich absolviert habe?

Ich glaube nicht an einen "Fachkräftemangel" hier in Deutschland.

Viel eher stellt es sich für mich so dar, das die Wirtschaft genug Staatsbürger mit einer oder mehreren qualifizierten Ausbildungen zur Verfügung hat.
Sie m.E. ist nur nicht gewillt diesen Fachkräften auch einen angemessenen Lohn zu zahlen.
Die Deutsche Wirtschaft sucht händeringend Leute, die mit einem Studium in der Tasche für einen Gesellen- / Facharbeiterlohn hier in Deutschlnd arbeiten.
Solange da nicht gleichzeitig ein Mindestgehalt von 90.000,- € p.A. als Voraussetzung gilt , ist diese Forderung nur eine weitere Möglichkeit für Internationale Konzerne unser Land wirtschaftlich auszubeuten.

Haben Sie geehrte Frau Bundeskanzlerin mal die Tageszeiungen im Stellenmarktbereich aufgeschlagen?

Da werden nur Ingenieure und Techniker gesucht. Die Ausschreibungen nach Gesellen un Facharbeitern hält sich sehr in Grenzen.
Meines Erachtens nach, sollte es Aufgabe der Politik sein dafür zu sorgen, das unser Fachkräfte wieder als solche betrachtet werden und das diesen auch wieder ertwas zugetraut wird.
Auch ein Geselle oder Meister kann ein hervorragender Projektmanager sein, nur bekommt er keine Chance weil er nicht Studiert hat. Viel lieber wird nach "Fachkräften" aus dem Ausland geschrien.

Erinnern Sie sich noch an diese Unglückselige "Greencard" für "Computerinder" ?
Was für ein Getöse und Geschrei, zum Glück waren unsere damaligen IT Fachbetriebe zu blöd, um diesen Menschen ordentliche Agebote zu schreiben, so hielt sich dieZahl der Arbeitslosen nach dem Platzen der IT Blase 2001 so ziemlich in Grenzen.

Wollen Sie das Ganze jetzt mit Pflegepersonal und "studierten" Menschen in in den Pflegeberufen und im Maschinenbau wiederholen? Sowei ich weis, war die Greencard doch auch eine Erfindung aus den Schwarz- Gelben Reihen...

Achja und bitte einen Hinweis an Frau von der Leyen. Vergleichen Sie eine Ausbildung z.B. als Krankenschwester oder Elektriker aus dem Ausland bitte nicht mit einer Ausbildung in Deutschland.
Andernfalls können Sie die Facharbeiter und Gesellenbriefe sofort abschaffen und damit auch die HWK und die IHK da diese Institutionenals garanten für eine qualifizierte Ausbildung dann nicht mehr gebraucht werden.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich möchte Sie bitten....Nein ich fordere Sie auf... Handeln Sie jetzt.
Sorgen Sie dafür das das Gehaltsgefüge in Deutschland wieder so aufgestellt wird, das man auch Fair ür seine geleistete Arbeit entlohnt wird. Dabei muss es Egal sein ob ich Studiert habe einen Beruf erlernte oder das Pech hatte zu keiner dieser beiden Gruppen zu gehören.

HARTZ IV aufstocker z.B. DARF es nicht geben. Der niedrigste Monatslohn MUSS sich deutlich vom Hartz IV Mindestsatz inklusive aller Zuzahlungen abheben alles andere ist subventionierter Schwachsinn bei dem sich wenige die Taschen vollstopfen und viele auf der Strecke bleiben.

Im diesem Zusammenhang hätte ich noch mehr zu sagen
jedoch reichen die Zugestandenen 600 Zeichen leider nicht für eine ausführliche Diskussion.

So bleibt mir nur , Ihnen einen angenehmes Wochenende zu wünschen.

Zum Schluss nochmal die Frage:

Wie definieren SIE den Begriff "FACHKRAFT"?

Mit freundlichen Grüßen

M.Daniel

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 06. Dezember 2010
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Daniel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Fachkräftemangel gibt es teilweise schon, von anderen Unternehmen wird er in naher Zukunft erwartet. Die Nachfrage nach Fachkräften ist dabei ganz verschieden, und zwar je nach Branche, Region und Zeitpunkt. Gab es in der Vergangenheit eine verstärkte Nachfrage nach ungelernten Arbeitskräften, so fragen Unternehmen heute immer mehr nach Fachkräften, also gelernten Arbeitskräften.

Wenn Unternehmen nicht genügend Fachkräfte finden, so ist nicht von irgend welchen Fachkräften die Rede, sondern es handelt sich immer um spezifische Fachkräfte. Das Spezifische macht sich dabei an den jeweiligen Anforderungen für die vorgesehene Arbeit fest. Und die Anforderungen unterliegen ständigen Änderungen – in Deutschland nicht zuletzt wegen des raschen technischen Fortschritts.

Deswegen gibt es durchaus Fachkräfte, an denen es auf dem Arbeitsmarkt nicht mangelt. Zum Beispiel im Druckwesen. Setzer sind zwar Fachkräfte. Auf dem Arbeitsmarkt werden sie aber nicht mehr nachgefragt, weil die Technik so weit fortgeschritten ist, dass Texte nicht mehr von Hand gesetzt werden, sondern am Computer.

Die Bundesregierung unterstützt aus diesem Grunde Weiterbildung im Rahmen von lebenslangem Lernen zum einen finanziell und zum anderen mit Möglichkeiten der Freistellung von der Arbeit. Mehr finden Sie hierzu unter http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/bildungsrepublik/... .

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung