Sehr geehrter Herr Behr,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Besten Dank auch für Ihre Anregungen zum Stromsparen und zur Gewinnung alternativer Energie! Auch wenn wir in Einzelpunkten eine andere Meinung haben, so entnehmen wir Ihrem Schreiben doch eine grundsätzliche Übereinstimmung zur Energiewende, die von der Bundesregierung eingeleitet wurde.
Das Energiekonzept der Bundesregierung zeigt den Weg zu einer zuverlässigen, umweltschonenden und bezahlbaren Energieversorgung. Der schnellere Ausstieg aus der Kernenergie wird voraussichtlich nur begrenzte Auswirkungen auf den Strompreis haben. Vergleichen Sie bitte nachfolgende Modellrechnung des DIW Berlin: http://www.diw.de/de/diw_01.c.368320.de/themen_nachrichte...
Wie hoch der Preis in zehn Jahren exakt sein wird, lässt sich heute noch nicht präzise beziffern. Er setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: die Strombeschaffungskosten (Großhandelspreise), die Entwicklung des Stromangebots anderer Länder sowie der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze.
Dass die finanziellen Belastungen für die privaten Haushalte und Unternehmen in Grenzen bleiben, ist der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Die Umlage, die jeder Stromverbraucher für die erneuerbaren Energien zahlt, soll unverändert die Größenordnung von 3,5 Cent pro Kilowattstunde nicht überschreiten.
Wind, Sonne, Wasser und Biomasse verringern die Abhängigkeit von teuren Energie-Importen, und die Kosten ihres Einsatzes lassen sich durch technischen Fortschritt noch deutlich senken. Auch mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt wirkt kostensenkend.
Die Bauplanung für Leitungsnetze soll nicht mehr zehn, sondern künftig vier Jahre dauern. Die Planungen geschehen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg. Deswegen setzt die Bundesregierung auf einen intensiven Dialog mit der Bevölkerung. Sie ist anzuhören, bevor neue Stromtrassen entstehen. Das Gesetz dazu sieht das ausdrücklich vor. Alle sollen verstehen, warum wir neue Stromleitungen brauchen. Auch bei Abstands- und Höhenbegrenzungen suchen wir nach verträglichen Lösungen für den Einzelfall. Klar ist: Man kann nicht immer nur "Nein" sagen – mehr erneuerbare Energien im Netz sind ohne einen Netzausbau eben nicht machbar. Wer A sagt, muss auch B sagen. Weitere Informationen zum Energiekonzept finden Sie unter: http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Energiekonzept... http://www.pik-potsdam.de/aktuelles
http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Service/publikationen,...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 06. Juni 2011
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