Sehr geehrte Frau Kowark,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Kurz zum Ablauf der Ausbreitung des Influenzavirus A(H1N1):
Begonnen hatte es am 24. April 2009 in Mexiko mit einer Häufung von Grippefällen. Sie waren durch ein Influenzavirus A(H1N1) hervorgerufen, das neuartige Eigenschaften aufwies. Dieses Virus, die sogenannte Schweinegrippe, ist von Mensch zu Mensch übertragbar und hatte sich 2009 rasch ausgebreitet.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte angesichts der weltweiten Ausbreitung am 11. Juni 2009 die Pandemie-Alarmstufe 6 ausgerufen.
Auch in Deutschland kam es vermehrt zu Infektionen. Mit einer Zunahme schwerer Erkrankungs- oder Todesfälle war zu rechnen. Der wirksamste Schutz gegen eine Infektion ist die Impfung. Deshalb hatte die Bundesregierung entschieden Vorsorge zu treffen: Jede Bürgerin und jeder Bürger Deutschlands, der geimpft werden wollte, sollte eine Impfung bekommen.
Zum Zeitpunkt der Bestellung des Impfstoffes konnte niemand vorhersagen, wie schwer die Schweinegrippe-Pandemie verlaufen würde. Bund und Länder haben auf eindringlichen Rat der Experten versucht, ausreichend Impfstoff zu sichern. Auch die meisten anderen europäischen Ländern haben entsprechende Vorsorge getroffen.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt zeichnete ein unerwartet milder Verlauf der Infektionen ab. Nach einem anfänglichen Ansturm auf die Arztpraxen hielt sich die Bevölkerung daraufhin mit Impfungen zurück.
Die Beschaffung und Lagerung von Pandemieimpfstoff für die Bevölkerung sowie die Entsorgung nicht verbrauchter Impfstoffdosen liegen in der Zuständigkeit der Länder. Rund 12,7 Millionen Impfdosen, die bereits ausgeliefert waren, haben die Bundesländer dezentral in Eigenregie vernichtet.
Bei den 16 Millionen Impfdosen, die nun in Magdeburg verbrannt werden, handelt es sich um Impfstoff, der zentral für die Länder gelagert worden war. Die zentrale Verbrennung soll 14.000 Euro kosten.
Insgesamt entstanden den Ländern durch den unverbrauchten Impfstoff Kosten von ca. 239 Millionen Euro.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 02. Dezember 2011
1.
am 03. Dezember 2011
2.
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