Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Franziska Caspers am 13. Februar 2012
13445 Leser · 1 Kommentar

Soziales

Warum lebenslange Rentenabschläge?

Sehr geehrte Fr. Bundeskanzlerin,

wie Ihnen bekannt ist, können Arbeiter und Angestellte in körperlich belastenden Berufen kaum bis zum geplanten Renteneintrittsalter arbeiten. Warum bestraft man diese mit einer lebenslangen Rentenkürzung?
Mein Vorschlag wäre, dass der Kürzungsbetrag jedes Jahr um die entsprechenden Prozente vermindert und zum regulären Rentenbeginn die volle Rente bezahlt wird.
Auf diese Weise würde es Pflegepersonal, Bauarbeitern und ähnlich körperlich sehr beanspruchten Arbeitnehmern möglich, die Differenz zur "Vollrente" für einige Zeit mit wenigen Arbeitsstunden nach Wunsch auszugleichen. Es ist eben doch ein gewaltiger Unterschied, ob ich 40 Std/Woche in der Pflege arbeite oder nur 2 Wochenenden im Monat.
Auf diese Weise wäre auch die Gefahr, der Allgemeinheit wegen zu geringer Rente "auf der Tasche" liegen zu müssen, mit Sicherheit geringer und es würde denen helfen, die irgendwann einfach nicht mehr können, auch wenn sie es gerne wollten.
Ich würde mich freuen, wenn Sie meinem Vorschlag Beachtung schenken würden.

MfG Franziska Caspers

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Hans-Jürgen Ahlers
    am 13. März 2012
    1.

    Die staatliche Rente richtet sich nach der verdienten Lebensleistung. Wer in 40 Berufsjahren das Doppelte in € verdient hat, bekommt die doppelte Rente. Wer nur die Hälfte verdient hat, bekommt nur die halbe Durchschnittsrente. Das empfinden die meisten Menschen als gerecht.

    Jeder kann sich seinen Beruf selbst aussuchen. Natürlich kann nicht jeder Zahnarzt werden und sehr viel Geld verdienen. Und nur wenige Hobby-Fußballer werden Bundesliga-Millionäre. Ich stimme Ihnen aber zu: Es gibt Ungerechtigkeiten im System soziale Marktwirtschaft. Denn seit 1974 gibt es im Westen Deutschlands mehr Arbeitslose als offene Stellen.

    Wenn sich derzeit drei Millionen Arbeitslose um nur 500 000 offene Stellen streiten müssen, bewirkt das ein Lohndruck. Wer arbeitslos ist und das Pech hatte, bildungsferne Eltern zu haben, hat nur sehr schlechte Chance, mit Arbeit einigermaßen über die Runden zu kommen. Da hilft nur: Fordern Sie bitte mit mir die Einhaltung des Artikels 12 Grundgesetz (GG): "Alle Deutschen haben u.a. das Recht, ihren Arbeitsplatz frei zu wählen." Den Begriff Job gibt es übrigens im GG nicht.

    Der Artikel 12 GG kann nur verwirklicht werden, wenn es wieder mehr offene Arbeitsstellen als Arbeitslose gibt. Das war zuletzt 1973 der Fall. Wir wissen alle: Geld regiert die Welt. Wie können wir das ändern? Die oberen 50 % der Deutschen sollten von unserer Bundeskanzlerin jeden Tag ermahnt werden, nicht mehr über 11 % Geldsicherheit anzusparen.Denn die folgende Verschuldung hat nicht nur Griechenland in Schwierigkeiten gebracht. Sie ist die Hauptursache von Millionen-Arbeitslosigkeit und -Armut in Deutschland.

    Es mag Sie nicht trösten, dass Sie einen Anspruch auf Grundrente haben, wenn Ihre Lebensleistung zu niedrig war. Tipp: Müttern werden für ihre Kinder Punkte bei der Berechnung ihrer Rente gegeben. Bisher erhöht sich dadurch die Rente von Geringverdienerinnen nur wenig. Fordern Sie mit mir, dass die Berechnung so erfolgt, als hätten sie das Durchschnittseinkommen gehabt.

  2. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.