Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor H. Ahlers am 31. Mai 2012
16428 Leser · 2 Kommentare

Arbeitsmarkt

Die Bedeutung der Sparquote für Gewinne und Beschäftigung muss erforscht und bekannt werden

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seit 1974 gibt es in West-Deutschland mehr Arbeitslose als offene Arbeitsstellen. Sie lebten damals in der DDR. Hat man Sie in der Schule gelehrt, wie das westdeutsche Wirtschaftswunder nach 1950 funktionierte?

Noch immer wird an Schulen und Universitäten nicht gelehrt, wie es 1950 mit einer Sparquote von 3,2 % möglich war, die Nettoinvestitionsquote von 17 % zu finanzieren. Fast alle Unternehmen schwammen damals wegen der sehr hohen Geldausgabequote von 96,8 % in Gewinnen.

Sind wir Deutschen neidisch, dass wir unseren Arbeitgebern keine ausreichenden Gewinne gönnen? Regiert das Geld so sehr die Welt? Die Sparquote muss runter von 11 auf 6 %. Auch deshalb, weil demnächst die Schuldenbremse des Grundgesetzes wirksam wird. Wer soll verschuldet werden, wenn es der Staat nicht mehr darf? Sind Sie dazu bereit, uns dem Volk, die Wahrheit über Spargeld=Schulden zu sagen?

Nach Soll und Haben gibt es gleich viele gefährliche Schulden wie es gespartes Geld gibt. Wir Menschen lieben das Geld, die Schulden sollen die anderen haben. Wir sollten als Volk endlich klüger werden. Es muss nicht so bleiben, dass wir als Wirtschaftsstrafe 3 Millionen Arbeitslose und 7 Millionen Hartz IV-Empfänger mitschleppen müssen.

Die Durchschnittsfirma hat in Deutschland 10 Mitarbeiter, aber nicht das Lohngeld für den 11 in der Kasse. Das ergäbe, wenn es anders wäre, gut 3 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze. Die Arbeitslosigkeit könnte massiv sinken, wenn in der Politik endlich die Bedeutung der Sparquote bekannt würde. Das müsste doch Chefsache sein, oder?

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Hans-Jürgen Ahlers, Celle

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 13. Juli 2012
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Ahlers,

vielen Dank für Ihre erneute Anfrage, die wir auch dieses Mal im Auftrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel beantworten.

Wie wir Ihnen im Mai geschrieben haben, geben die Deutschen ihr Geld eher aus, wenn sie den Eindruck haben, die Staatsfinanzen kommen wieder in das richtige Fahrwasser.

Bereits 2013 erfüllt die Bundesregierung die Vorgaben der nationalen Schuldengrenze - drei Jahre früher als vom Grundgesetz gefordert. 2016 ist ein Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung das Ziel. Das Bundesfinanzministerium rechnet damit, dass der Staatshaushalt ab 2014 nahezu ausgeglichen ist. Mehr dazu: http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/03/...

Solides Haushalten ist für die Bundesregierung eine unverzichtbare Säule ihrer Politik, aber nicht die einzige. Sie setzt sich genauso stark dafür ein, Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Diese wachstumsfreundliche Konsolidierungspolitik zahlt sich aus. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Finanzplanung.

Heute haben wir den höchsten Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosigkeit ist auch aktuell gesunken. Bundesarbeitsministerin von der Leyen sieht einen "trotz unruhigen Umfeldes robusten Arbeitsmarkt". http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/06/...

Der Beschäftigungsaufschwung kommt bei den Menschen direkt an. Die Kaufbereitschaft der Deutschen ist hoch und stärkt die Binnenkonjunktur. Und die trägt erheblich zu unserer Wirtschaftskraft bei.

Deutschland in Kauflaune http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/06/...

Wirtschaft und Beschäftigung im Aufwind http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2011/01/...

Es leben immer weniger Menschen im Erwerbsalter in Deutschland. Derzeit sind eine Million Stellen offen – und bleiben über Monate unbesetzt. Das bedeutet nicht nur verlorene Chancen für den einzelnen Arbeitslosen.

Die Bundesregierung nimmt sich deshalb mit gezielten Programmen vor allem der jungen, älteren und alleinerziehenden Arbeitslosen an. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/06/...

Unternehmen und Politik treibt zunehmend der Fachkräftemangel um. Wir brauchen auch in Zukunft genügend qualifizierte Arbeitskräfte. Sie sind eine Kernbedingung für Erfolg und Wohlstand in unserem Land. http://www.bmwi.de/DE/Themen/Ausbildung-und-Beruf/sicheru...

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Marco Wanitschek
    am 01. Juni 2012
    1.

    Beitrag hat zu wenig klare Fakten um die Aussage zu bekräftigen.... Wenn man etwas bewegen will sollte man sich die Zeit nehmen ausführlich zu planen.

  2. Autor Hans-Jürgen Ahlers
    am 04. Juni 2012
    2.

    Lieber Marco, man hat hier nur 250 Wörter. Habe in den letzten 35 Jahren über 15 000 lange Post-Briefe zum Thema geschrieben. Ich darf hier ja keine Werbung für meine freie Internet-Uni betreiben. Aber Du kannst ja meinen Namen googeln und dann mit dem Gratis-Studium auf meiner ökonomischen Fakultät beginnen. Viel Spaß dabei, unsere Welt besser zu machen.

  3. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.